Full text: Mueller, Johannes: Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Thiere nebst einem Versuch über die Bewegungen der Augen und über den menschlichen Blick

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sind. Bei Gryllus hieroglyphicus, wo das oberflächliche 
äußere Pigment gelblich ist, sieht man auf der ganzen 
Oberfläche des Auges durch die Cornea eine Anzahl dunk 
ler Puncte, die ihre Lage wechseln, wenn man das Auge 
in anderen Radien betrachtet. Nimmt man die Hornhaut 
vorsichtig weg, so ist sogleich der Schein verschwunden, 
vielmehr ist das Pigment ohne Unterschied gleichförmig 
ausgebreitet; und eben so wenig sind die Spuren jener 
Puncte in der losgetrennten Cornea zu erkennen. Bei den 
meisten Insecten mit hellgefärbten kugligen Augen sieht 
man ebenso im Innern des Auges einen dunkeln großen 
Fleck, der immer seine Lage in dem Radius behauptet, in 
welchem man das Auge betrachtet. Marcel de Serres 
hält diesen Fleck für den durch die Sehfasern gesehenen 
Bulbus des Sehnerven!! Hätte Marcel de Serres 
die durchsichtigen Kegel gekannt, so würde er uns nicht so 
Etwas erzählt haben. Der dunkle Fleck in dem radius vi 
sorius entsteht dadurch, daß durch die im radius visorius 
liegenden oder ihm genäherten durchsichtigen Kegel das 
dunkle Pigment in der Tiefe des Auges gesehen werden 
kann, während die peripherischen gegen den radius viso 
rius schiefstehenden Kegel nur die Einsicht auf die oberfläch 
liche äußere helle Pigmentlage ihrer Wände gewähren. 
4. Von dem Sehen der Insecten und Krebse 
mit zusammengesetzten Augen. 
Was man von dem Sehen der Insecten weiß, ist sehr 
gering. Hook *), Swammerdam, Rösel **) und 
*) Micrograph. p. 178. 
**) Insektenbel. 2. S. 51.
	        
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