Full text: Mueller, Johannes: Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Thiere nebst einem Versuch über die Bewegungen der Augen und über den menschlichen Blick

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Oniscoiden. 
Bei den Asseln besteht jedes Auge nach den Untersu 
chungen von Treviranus *) aus 20 kleinen einfa 
chen Hornhäuten, die nicht so gedrängt zusammenstehen, 
daß sie eine netzförmige Cornea, wie bei den geflügelten 
Insecten, bilden, aber auch nicht so zerstreut wie bei den 
Arachniden sind. In den Zwischenräumen befinden sich hin 
und wieder noch einige kleinere durchsichtige Halbkugeln. Der 
Sehnerve theilt sich in einzelne Fäden für die einzelnen 
Halbkugeln. Daß diese scheinbar zusammengesetzten Augen 
wirklich Aggregate von einfachen Augen sind, wird durch 
eine Beobachtung von Cavolini**) bestätigt. Bei Oniscus 
oceanicus L. liegt auf der innern Fläche der Hornhaut 
eine große Menge von festen crystallartigen kleinen Kugeln, 
wovon jede an einer kleinen Facette der Hornhaut befe 
stigt ist. Hier wiederhohlen sich also die runden Linsen der 
einzelnen einfachen Augen. 
Andere Oniscoiden haben in der That auch nur ein 
zelne einfache Augen, wie Typhis, Eypheus; Cyamus hat 
einfache Augen neben zusammengesetzten, wenn die letz 
teren nicht auch vielmehr aus einzelnen einfachen Augen 
bestehen. Auch die 
Polypoden. 
haben nach Treviranus einfache Augen, wie die As 
seln. Er sah bei den Scolopendern außer den bekannten 
Augen **) noch ein größeres auf jeder Seite, welches 
länglich und auf der einen Seite breiter war. Aber auch 
dieses ist einfach t). 
*) Ebend. B. I. G. 54, 64. Tab. IX., Fig. 54. 
") Von der Erzeugung der Fische und Krabben, aus dem Ital. 
mit Bemerk. v. Zimmermann, Berlin, 1792. 
**) a. a. O. B. II. Tab. IV. Fig. 6. 0. 0. Tab. VII. Fig. 1. P. 
*) Ebend. Tab. VII. Fig. 1. 0.
	        
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