XII
friedigenden Lösung derselben in mythischphilosophischer
Behandlung kennen, wobei wir nichts so sehr ver
missen als die Kenntniß des Sehorganes und der
Bewegungsgesetze des Lichtes, so zeichnet sich die
zweite Periode dadurch vielmehr aus, daß der Ver
stand die empirischen Bedingungen zum Sehen, zur
Thätigkeit des Sinnes, welche in dem ersten Zeit
raume dogmatisch falsch angegeben worden, durch
nähere Kenntniß der Bewegungsgesetze des Lichtes
genau bestimmt, bei aller empirischen Ausbildung
aber über die von Plato wenigstens symbolisch und
mythisch behandelte Sinnlichkeit als das Letzte und
Wesentliche beim Sehen hinwegschreitet, indem er
dem Sehen genug gethan zu haben scheinet, wenn er
eingesehen hat, wie sich auf dem Boden des Auges
ein leuchtendes Bild entwerfe. Warum es aber
leuchtend empfunden werde, dieses siel nicht
ein zu fragen und zu untersuchen. Wir können da
her als Stichwort dieser empirischen Ansicht, festsetzen
und den aufgeführten und noch zu bezeichnenden
Theoremen gegenüberstellen:
Das Auge leuchtet nicht, das Ohr tönt
nicht, die Zunge ist nicht salzig, sauer,
u. s. w. Nur der äußere Körper leuch¬