Urkunde zuwider, daß ihr Inhalt nach seinem wört
lichen Sinne verstanden werde. Denn wenn das
Leuchten dem Auge selbst einwohnt, wozu bedarf es
des äußern Lichtes als solchen zum Sehen; jeder
Reiz wird das Leuchten in dem Auge hervor
rufen, wodurch wir den Reiz selbst leuchtend zu sehen
vermeinen.
Die späteren und zum Theil auch neueren phi
losophischen Lehren über die Entstehung der äußeren
Sinne sind noch ganz auf diesem Platonischen
Standpunete.
Dem Lichte sey das Auge gleich gebildet; der Be
wegung entspreche das Gehör, dem Chemismus
der gasförmigen und tropfbarflüssigen Substanzen
der Geruch und der Geschmack, der Schwere das
Gefühl. Alle diese Dinge, das Licht, die Bewe
gung, der Chemismus, die Schwere seyen auch
im thierischen Organismus, nur seyen einige Theile
mehr dem Licht homogen, andere bewegend, andere
mehr chemisch wirkend, und der sich selbst em
pfindende Organismus empfinde sein eigenes
Schwerseyn als Gefühl, seinen eigenen chemi
schen Proceß als Salziges, Saures, Wärme,