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selben Ort. Wenn also alle Theile eines und desselben Seh
nerven und seiner Netzhaut different sind, jedem denkbaren
Theile des einen Sehnerven und der einen Netzhaut, ein
anderer in dem andern Sehnerven als identisch entspricht,
so müssen nicht etwa die Sehnerven an ihrem Ursprunge
mit einander im Allgemeinen vereinigt seyn; denn in dieser
organischen Vereinigung wäre die relative Identität und
Differenz der einzelnen Theile noch nicht denkbar; sondern
alle unter sich differenten Urtheile eines Sehnerven müs
sen in ihrem Ursprunge mit den ihnen ausschließlich identi
schen und unter sich selbst differenten Urtheilen oder Fase
rungen des andern Sehnerven vereinigt seyn. Dieses ist
der physiologische Begriff des Chiasma der Sehnerven, zu
dem wir aus Untersuchungen über die subjectiven Gesichtser
scheinungen gekommen sind. Wohlwissend, daß alle bisherigen
Untersuchungen über den organischen Bau des Chiasma bei
dem Menschen ungenügend geblieben sind, sind wir dennoch
berechtigt, den aus richtig festgestellten subjectiven Thatsa
chen gewonnenen Begriff vom Chiasma der Sehnerven auf
demselben Wege zu erweitern. Das was wir Chiasma ge
nannt haben, hat zweierlei Extremitäten, zwei centrale,
die sich mit dem Centralmarke, dem Gehirne verbinden, die
Wurzeln des Chiasma, zwei peripherische, welche nur
Bündel der sich in identische Theile für zwei verschiedene
Organe spaltenden Urtheile der Wurzeln des Chiasma oder
des Chiasma selbst sind, die Sehnerven, oder die
Zweige des Chiasma. Die Wurzeln des Chiasma, bei
allen Wirbelthieren, wo eine Verbindung der Sehnerven
vorkommt, getrennt, enthalten nur durch und durch diffe
rente Urtheile. Die Sehnerven oder die Zweige des
Chiasma sind einzeln in ihren Urtheilen different mit ein
ander, aber nicht wie die Wurzeln des Chiasma überhaupt
different, sondern in entsprechenden Theilen identisch.
So entsteht uns die vorläufige Anschauung von der