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Druckes, in den wahren Größen der afficirten Stellen der
Netzhaut. Geschieht der Fingerdruck bei geschlossenen Augen
auf den äußeren Seiten beider Augen, so erscheinen die
beiden feurigen Kreise an den äußersten seitlichen Grenzen
des verdunkelten Gesichtsfeldes, so daß die äußere Druckstelle
des rechten Auges ihren Feuerkreis auf der äußern linken
Seite, die äußere linke Druckstelle ihren Feuerkreis auf der
äußern rechten Seite des subjectiven Sehfeldes hat. Ge
schieht der Druck an den inneren Seiten beider Augen, so
liegen die feurigen Kreise wieder an den Extremen des Seh
feldes, so daß die innere Druckstelle des linken Auges ihren
Kreis auf der äußern linken Seite, die innere Druckstelle
des rechten Auges ihren Lichtkreis auf der äußern rechten
Seite des subjectiven Sehfeldes entwickelt.
Weil uns die Anschauung des Oertlichen in diesen sub
jectiven Erscheinungen von großer Wichtigkeit ist, so mögen
wir uns dieselbe in einer Zeichnung erleichtern.
In der 16. Figur der ersten Tafel entsprechen die bei
den inneren Kreise der Peripherie beider Augen, auf welche
der Druck geschieht, der größere jene umfassende Kreis
entspreche dem subjectiven gemeinsamen Sehfelde, dessen
Beziehungen zu den beiden Augen in Hinsicht des Ortes
wir erörtern wollen. Geschieht nun der Druck in c und d,
so erscheinen die Lichtkreise für c in y, für d in 1 des sub
jectiven Sehfeldes. Geschieht der Druck in a und b an der
innern Seite, so erscheinen die Lichtkreise an denselben
Stellen wie im vorigen Versuch, und zwar für a in x, für
b in y. Es ist also gleichgültig, ob man die äußere Seite
des einen oder die innere des andern Auges drücke, die
Druckfiguren erscheinen an derselben Stelle des Sehfeldes,
für a und d der verschiedenen Augen an einer und derselben
subjectiven Stelle x, für e und b beider Augen an einer
und derselben Stelle y. Ist daher die Druckstelle d mit
ihrer Drucksigur x bleibend, die Druckstelle des andern