Full text: Mueller, Johannes: Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Thiere nebst einem Versuch über die Bewegungen der Augen und über den menschlichen Blick

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Druckes, in den wahren Größen der afficirten Stellen der 
Netzhaut. Geschieht der Fingerdruck bei geschlossenen Augen 
auf den äußeren Seiten beider Augen, so erscheinen die 
beiden feurigen Kreise an den äußersten seitlichen Grenzen 
des verdunkelten Gesichtsfeldes, so daß die äußere Druckstelle 
des rechten Auges ihren Feuerkreis auf der äußern linken 
Seite, die äußere linke Druckstelle ihren Feuerkreis auf der 
äußern rechten Seite des subjectiven Sehfeldes hat. Ge 
schieht der Druck an den inneren Seiten beider Augen, so 
liegen die feurigen Kreise wieder an den Extremen des Seh 
feldes, so daß die innere Druckstelle des linken Auges ihren 
Kreis auf der äußern linken Seite, die innere Druckstelle 
des rechten Auges ihren Lichtkreis auf der äußern rechten 
Seite des subjectiven Sehfeldes entwickelt. 
Weil uns die Anschauung des Oertlichen in diesen sub 
jectiven Erscheinungen von großer Wichtigkeit ist, so mögen 
wir uns dieselbe in einer Zeichnung erleichtern. 
In der 16. Figur der ersten Tafel entsprechen die bei 
den inneren Kreise der Peripherie beider Augen, auf welche 
der Druck geschieht, der größere jene umfassende Kreis 
entspreche dem subjectiven gemeinsamen Sehfelde, dessen 
Beziehungen zu den beiden Augen in Hinsicht des Ortes 
wir erörtern wollen. Geschieht nun der Druck in c und d, 
so erscheinen die Lichtkreise für c in y, für d in 1 des sub 
jectiven Sehfeldes. Geschieht der Druck in a und b an der 
innern Seite, so erscheinen die Lichtkreise an denselben 
Stellen wie im vorigen Versuch, und zwar für a in x, für 
b in y. Es ist also gleichgültig, ob man die äußere Seite 
des einen oder die innere des andern Auges drücke, die 
Druckfiguren erscheinen an derselben Stelle des Sehfeldes, 
für a und d der verschiedenen Augen an einer und derselben 
subjectiven Stelle x, für e und b beider Augen an einer 
und derselben Stelle y. Ist daher die Druckstelle d mit 
ihrer Drucksigur x bleibend, die Druckstelle des andern
	        
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