1) Von der subjectiven Einheit der
Gesichtsfelder bei dem Menschen.
Einheit des Ortes.
Es ist ein Zeichen schlechter Selbstbeobachtung, wenn
Gall und Andere behaupteten, daß wir wechselsweise im
mer nur mit einem Auge sähen. Wer an der gleichzeitigen
Thätigkeit beider Augen während dem Sehen zweifeln kann,
hat nie die so häufig in demselben Gesichtsfelde vorkommen
den Doppelbilder der Gegenstände beobachtet. Mit der
Widerlegung der Gall'schen Gründe wollen wir uns nicht
aufhalten, weil wir eine von Rudolphi zur Genüge
geleistete Arbeit nur wiederhohlen könnten. Es kömmt uns
aber hier zu, die Thatsachen des einfachen und doppelten
Sehens bei dem Menschen aus Momenten der subjectiven
Gesichtswelt gemäß unserm bisherigen Gange zu entwickeln.
Wenn man in dem Auge Lichtempfindung aufruft,
indem man eine bestimmte Stelle des Auges und so mit
der Netzhaut mit dem Finger drückt, so entsteht der der
Druckstelle entsprechende feurige Kreis scheinbar an der ent
gegengesetzten Seite des Gesichtsfeldes. Fährt man peri
pherisch fortschreitend mit dem Drucke fort, so entsteht
auch eine peripherische Reihe feuriger Kreise in dem Seh
felde, immer scheinbar an den entgegengesetzten Seiten des