Full text: Vitruvius: Des Vitruvius Zehn Bücher über Architektur

76 
Sechszahl beruhenden Rechnungssystem entspricht; so finden sie in 
Eins einen Sextans (1), in Zwei einen Triens (½), in Drei 
einen Semissis (½), in Vier einen Bes (2/3), welchen die Griechen 
Dimoiros nennen, in Fünf den Quintarius, welchen die Griechen 
Pentamoiros nennen, in Sechs das Vollkommene. Wenn es zur 
Verdoppelung hinwächst, so finden sie durch Hinzufügung von Eins 
zu den Sechs den Ephektos (1 ½), ist es durch Hinzufügung von 
einem Drittel Acht geworden, den Adtertiarius*) (1 ½), welcher 
Epitritos genannt wird, ist durch Hinzufügung der Hälfte Neun ent¬ 
standen, den Sesquialter (1½), der Hemiolos genannt wird, ist 
durch Hinzufügung von zwei Dritteln der Zehner entstanden, den 
Besalter (13), welchen jene Epidimoiros nennen; in der Zahl Elf, 
weil fünf hinzugefügt sind, den Adquintarius 2) (1 5/6), welchen sie 
Epipemptos 3) nennen; Zwölf aber nennen sie, weil es aus zwei 
einfachen Zahlen gebildet ist, Diplasion (das Zweifache). 
7. Nicht minder haben sie auch deshalb, weil der Fuß den 
sechsten Theil der Höhe des Menschen ausmacht und folglich durch 
eine Anzahl von sechs Fuß die Höhe des Körpers bestimmt wird, 
diese Zahl als die vollkommene aufgestellt und wahrgenommen, daß 
auch die Elle aus sechs Palmen (Handbreiten) und vierundzwanzig 
Zollen bestehe. Mit Bezugnahme darauf scheinen es auch die Staa¬ 
ten der Griechen gethan zu haben, daß sie, wie die Elle aus sechs 
Palmen besteht, bei der Drachme, deren sie sich als Münze bedienen, 
in gleicher Weise sechs Kupfermünzen, wie etwa die Asse, welche sie 
Obolen nennen, und im Anklang an die Zolle Viertel=Obolen, welche 
die Einen Dichalka, Andere Trichalka nennen, vierundzwanzig auf 
eine Drachme eingeführt haben. 
1) Schneider, nach einer von Salmasius angeblich in einer alten Hand¬ 
schrift gefundenen Lesart. Marini gibt nach Rode's übrigens unvollkommenem 
Vorgang tertiarium alterum, nach Analogie der folgenden römischen Benennun¬ 
gen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß dieses alterum in dem autem der 
Codd. Sulp. Guelf. Wrat. zu suchen sei. 
2) Die Handschriften geben wieder nur quintarium. 
3) Schneider nach den Handschriften. Mehrere Herausgeber setzen dafür 
inauooor nach Analogie des obigen ooov, und finden in 
der Schreibweise der Mss. nur eine Contraction.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer