Full text: Vitruvius: Des Vitruvius Zehn Bücher über Architektur

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zu schaden vermögen. 6. Allein nicht an allen Stellen eignet sich 
die Anwendung von Wällen, sondern nur an denjenigen, wo außer¬ 
halb der Mauer von einer hoch genug gelegenen Gegend ein ebener 
Zugang ist, die Mauer zu bestürmen. An solchen Plätzen nun sind 
zunächst Gräben von größtmöglicher Breite und Tiefe zu ziehen 
(Fig. 2 a); dann muß eine Grundmauer (b) auf der inneren Seite 
des Grabens hinabgetrieben und in solcher Dicke aufgebaut werden, 
daß sie die Erdaufschüttung des Dammes leicht aushält. 7. Ferner 
ist innerhalb dieses Unterbau's eine andere Grundmauer (c) zu trei¬ 
ben, von der äußeren nach innen zu in so weitem Zwischenräume 
abstehend, daß die Cohorten wie eine Schlachtreihe aufgestellt zur 
Vertheidigung auf der Breite des Walles stehen können )). Wenn 
also die Grundmauern so von einander abstehend errichtet sind, so 
müssen quer zwischen ihnen andere angelegt werden, mit der äußeren 
und inneren Grundmauer verbunden, und zwar in kammartigem 
Grundriß, so wie die Zähne einer Säge zu sein pflegen (d). Denn 
wenn dieß so gemacht ist, dann wird die Masse der Erdausfüllung (e) 
dadurch in kleine Theile vertheilt, und nicht mit dem Gesammtgewicht 
lastend, auf keine Weise die den Damm einschließenden Futtermauern 
hinausdrücken können?). 
8. Was aber die Mauer selbst betrifft, so läßt sich nicht vor¬ 
schreiben, aus welchem Material sie aufgeführt und vollendet werden 
1) Also in der Breite mindestens 30', da die Cohorte 10 Mann tief stand. 
ef. Marquardt. 
Fg.2. 
d
	        
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