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ganz oben oberhalb der Wölbung Luftlöcher haben. 3. Dann aber
weiße man sie mit Kalkmilch (in Wasser aufgelöstem Kalk), damit sie
den aus gestoßenen Thonscherben angemachten Rohanwurf annehmen;
denn wegen der Trockenheit, in welche sie die Aushitzung im Ziegel¬
ofen versetzt, können sie den Anwurf nicht annehmen, oder wenigstens
nicht behalten, wenn nicht dazwischengesetzter Kalk beides zusammen¬
klebt und zu einer Verbindung zwingt. Ist der Rohanwurf herge¬
stellt, so wird statt feinsandigen Mörtels ein aus gestoßenen Thon¬
scherben bereiteter angewandt, und alles Uebrige in der Weise, wie
dieß oben bei Besprechung des Verputz=Verfahrens beschrieben wurde,
ausgeführt.
V.) 4. Die Ausschmückung des Verputzes aber richtet sich nach
dem Geziemenden rücksichtlich der Oertlichkeit, so daß die Räume ein
angemessenes und ihren Bestimmungsverhältnissen nicht widersprechen¬
des Ansehen gewinnen. In Winterspeisesälen ist eine reiche Aus¬
schmückung oder Darstellung von größeren Gruppen (Historienmale¬
rei) nicht zweckmäßig, auch nicht die Verzierung der Gewölbe mit
zartem Leistenwerk, weil alles dieß von dem Rauche des Feuers und
dem Ruße der vielen Lichter verdorben wird. Dagegen sind ober¬
halb dem Panelgürtel (untere Wandverschalung vom Fußboden an
Felder in schwarzer Farbe, von ockergelben oder zinnoberrothen Zwickel¬
feldern unterbrochen, herzustellen und zu glätten.
Ist dann das Gewölbe einfach und glatt hergestellt, so wird
auch unter den Fußbodenarten, wenn Jemand sein Augenmerk dar¬
auf richten wollte, die ganz und gar nicht kostspielige und sehr zweck¬
mäßige Herstellungsweise einer solchen, wie sie bei den Griechen für
ihre Wintergemächer üblich ist, nicht mißfallen. 5. Man gräbt näm¬
lich den Boden ungefähr um zwei Fuß tiefer, als das Niveau des
Fußbodens eines Speisesaals werden soll, aus, und nachdem der Bo¬
den festgestampft ist, legt man entweder die Estrichmasse oder das
Backsteinpflaster auf, und zwar so unter einem Neigungswinkel, daß
es einen Abfluß in eine Rinne habe. Nachdem man dann Kohlen
aufgeschüttet und diese festgestampft, streiche man Mörtel, aus grobem
Sand, Kalk und Flugasche gemischt, in einer Dicke von einem halben
Fuß nach Richtscheit und Setzwage darüber, und nachdem man die
Oberfläche mit einem Schleifsteine abgeschliffen, hat sie das Ansehen