Full text: Zweyter Band (2)

ZEHNTES BUCH. VORREDE. 
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schinenwesen. Freylich aber gehört auch diess zu vollbringen unge¬ 
mein viel Klugheit, Nachdenken, Kopf und Geschicklichkeit dazu. 
Denn ohne Mechanik, ohne andere mannichfaltige gründliche und 
schwer zu erwerbende Kenntnisse ist dergleichen nicht ins Werk zu 
richten möglich. 
Bey so bewandten Umständen nun wäre es wohl sehr füglich, 
wenn, vor Übernehmung solcher Werke, alles dazu Erforderliche 
mit grösster Sorgfalt und Genauigkeit berechnet würde. 
Da jedoch weder durch Gesetz noch Sitte hiefür gesorgt ist, 
und gleichwohl die Prätoren und Adilen jährlich, der Spiele wegen, 
allerley Gerüste zu errichten haben; so scheint es mir zweckmässig, 
o Kaiser, da ich in den vorhergehenden Büchern von den Gebäu¬ 
den gehandelt habe, in diesem Buche, womit ich das ganze Werk 
zu beschliefsen gedenke, die Grundsätze der Mechanik vorzutragen. 
Theater gespannt haben. Bald nachher überspannte damit der Dictator Cäsar den 
ganzen Römischen Markt, und die heilige Strafse von seinem Hause an bis hin zum 
Capitolinischen Berge; welches noch mehr Bewunderung als die Fechterspiele selbst 
erregt haben soll. Auch ohne Spiele zu geben beschattete nachmals Marcellus, 
Augusts Schwestersohn von der Octavia, als er Adil und sein Oheim zum eilf¬ 
tenmale Consul war, am ersten August vermittelst Segeltücher den Marktplatz, bloss 
um denselben für die rechtenden Parteyen gesünder zu machen. Welch eine Verän¬ 
derung der Sitten seit Cato, dem Censor, der den Vorschlag that, den Markt 
mit spitzen Steinen zu pflastern. Vor kurzem wurden auch himmelblaue gestirnte 
Segeltücher vermittelst Taue über das Amphitheater des Kaisers Nero gezogen. 
Rothe Segeltücher beschirmen noch unsere Höfe, und schützen den Rasen vor der 
Sonne. Sonst ist die weisse Farbe allgemein beliebt. 
VITR. II. B.
	        
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