Full text: Zweyter Band (2)

ACHTES BUCH. VII. KAPITEL. 
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ren *) wird nach der Anzahl der Zolle benannt, welche die Platten, 
bevor sie krumm gebogen werden, in der Breite halten: und so 
heifst eine Röhre, welche aus einer 50 Zoll breiten Platte verferti¬ 
get wird, eine funfzigzöllige Röhre, und so weiter in Anse¬ 
hung der übrigen. Diess die Einrichtung einer bleyernen Röhr¬ 
leitung! 
Trift es sich, dass die Quelle zwar in Ansehung der Stadt das 
gehörige Gefälle hat; dass aber die darzwischen liegenden Berge nicht 
von einer Höhe sind, welche hinderlich seyn könnte; so sind in 
den Zwischentiefen genau abgewägte Unterbaue anzulegen — sub¬ 
struere, — gleichwie bereits bey den gemauerten Gerinnen oder 
Kanälen erwähnt worden sind; oder man kann auch, falls der Um¬ 
weg — circuitio— nicht zu grofs ist, die Röhren um das Gebirge 
herum führen. Wofern die Thäler aber von grofser Ausdehnung 
0) Frontin sagt Art. 24. 25: „Der Model des Wassers wurde Anfangs nach Zol¬ 
len oder Unzen bestimmt. Nachmals führte man die Bestimmung desselben nach 
Quinarien ein. Einige geben hievon den Agrippa zum Urheber an: Andere sagen, 
Vitruv habe es durch die Bleygiesser — plumbarii— zu Rom Mode gemacht. Erstere 
leiten die Benennung daher, weil die fünf alten dünnen Model, wonach man ehedem 
das Wasser, wenn es klein war, vertheilte, als Punkte, (puncta s. den Index) zusam- 
men in eine einzige Röhre eingeschlossen wurden. Letztere aber (welche nehmlich dem 
Vitruv sammt den Bleygiessern diese Mode zuschreiben) leiten sie daher, weil eine 
Bleyplatte fünf Zoll in der Breite halte, bevor sie krumm gebogen werde; wodurch 
denn jener Model der Röhre entstehe. Inzwischen ist diess unbestimmt, weil die Bley¬ 
platte beym Krummbiegen innerhalb enger, als aufserhalb wird. Es scheint mir daher 
weit wahrscheinlicher, dass die Benennung quinaria vielmehr von dem Durchmesser 
zu à (quinque quadrantum) entstanden sey; denn dieses Verhältniss findet auch in 
den folgenden Modeln bis zur Vicenaria statt; indem der Durchmesser beym Aufstei¬ 
gen immer um Ein Viertel zunimmmt: als senaria, eine Röhre von 4 im Durchmesser; 
septenaria, von ½ im Durchmesser, und so weiter bis zu vicenaria.“ Siehe zur Erläu¬ 
terung Tav. XIX. Fig. III. in Piranesi's Rovine del Castello dell acqua Giulia etc-
	        
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