ACHTES BUCH. III. KAPITEL.
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Erdharz auswerfen, die von den Anwohnern aufgelesen werden. Man
darf sich hierüber nicht wundern, denn es giebt dort häufig Gruben,
worin hartes Harz gewonnen wird: Wenn nun das Wasser mit Ge¬
walt durch das harzige Erdreich hindurch bricht; so reifst es von
dem Harze mit sich fort, scheidet sich aber, wenn es zu Tage aus-
fliefst, wieder davon und setzt es ab.
Auch liegt in Kappadocien, auf dem Wege von Mazaka nach
Tuana, ein grofser See. Legt man Rohr oder sonst derglei¬
chen etwas, mit dem Einen Ende in diesen See: so ist Tags darauf,
wenn man es wieder heraus nimmt, dieses Ende versteinert; das
andere hingegen, welches aufser dem Wasser geblieben ist, hat seine
eigenthümliche Beschaffenheit behalten.
Bey Hierapolis in Phrygien kochen heifse Quellen *) in
Menge auf. Man leitet sie in Kanälen um Gärten und Weinberge.
Nach Verlauf eines Jahres sind sie zu einer Steinrinde erhärtet. So¬
dann führt man jährlich rechts und links von Erde Einfassungen
auf; läfst aufs neue diese Wasser hinein laufen; und verfertiget also
vermittelst solcher Rinden die Befriedigungen der Felder. Nach
meiner Einsicht geht dieses folgendermassen natürlich zu: An den
Orten, wo jene Wasser entspringen, ist in dem Erdreiche ein Saft
von einer gerinnenden Beschaffenheit vorhanden. Quillt nun diese
tites gegen Morgen gelegen (B.V. K. 15.), dessen Bewohner er B. VI. K. 30. Noma
des Arabiae nennt, und sagt, dass sie über den Sceniten in der Gegend, welche
der Euphrat umfljesst, bis zu den Wüsten Syriens, wo er sich gegen Mittag
wendet und die Palmyrenischen Einöden verlässt, wohnen. — Neuton übersetzt:
Arabia of the Numidians — und macht die Anmerkung dabey: A part of Arabia
Jormerly possessed by the Numidians, an African people inhabiting the Shore of
the Mediterranean Sea, near Algiers.
t) Siehe Chandlers Reisen in Klein-Asien S. 325 u. f. der Deutschen
Übersetzung.