Full text: Zweyter Band (2)

M. VITRUVIUS P. BAUKUNST. 
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gemischt und besprengt, damit es sich klümpère — conglomerari; 
darauf macht man daraus mit den Händen Bälle — pila— und drück 
diese so fest, dass sie bald trocken werden; sobald sie aber trocken 
sind, thut man sie in einen irdenen Krug — urceus— und setzt diesen 
Krug in einen Ofen. Hier wird Kupfer und Sand von der Gewalt 
des Feuers so durchglühet, dass sie sich verglasen — cogresceré, 
indem sie gegenseitig sich ihre Feuchtigkeit mittheilen und ihre Selbst¬ 
ständigkeit ablegen, und, nachdem also durch die gewaltige Hitze ihre 
eigenen Bestandtheile verzehrt worden, *) zur Blaufarbe oder 
Schmalte werden. 
Den gebrannten Zinnober, der sehr zur Bekleidung benutzt 
wird, bereitet man folgendermassen: Man lässt ein Stück guten Zinno¬ 
bers im Feuer glühend werden, kühlt es mit Weinessig ab, und so¬ 
fort ist es in Pupurfarbe verwandelt. 
ZWÖLFTES KAPITEL. 
Bleyweils — cerusc.— Grünspan — aerugo — und künstlicher Sanda 
rach, d. i. Mennig — sandaracha, i. e. factitia. 
Es ist hier der Ort von Zubereitung des Bleyweifses und des 
Kupferrofts — aerugo, — den wir Grünspan — aeruca — nen¬ 
lien, zu handeln. 
Die Rhodier stecken Reisholz in Fässer, auf deren Boden sie 
Essig giessen; legen auf das Reisholz Bleymassen — plumbea masca, 
9) Da corfecta, welches im Lateinischen steht, sich auf nichts bezieht, und keinen 
Sinn giebt: So lese ich confectis, und stelle so Sinn und Construction wieder her.
	        
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