Full text: Erster Band (1)

VIERTES BUCH. V. KAPITEL. 
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wie z. B. in Agypten am Ufer des Nils, errichtet werden, nach 
dem Flusse zu gekehrt seyn. So wie ebenfalls die Tempel, welche an 
Landstrafsen angelegt werden, eine solche Stellung haben müssen. 
dals die Vorübergehenden hinein sehen, und vor der Hauptansicht 
ihre Andacht verrichten können. 
SECHSTES KAPITEL. 
Verhältnisse der Thüren der Tempel. 
Bey Bestimmung der Verhältnisse der Thüren der Tempel und ihrer 
Bekleidung — antepagmenta — ist zuerst auszumachen, von welcher 
Gattung sie seyn sollen; denn es giebt folgende Gattungen der Thü- 
ren — thyroma: — die Dorische, lonische und Attischek 
Die Verhältnisse der Dorischen Gattung sind aus folgenden Re¬ 
geln zu ersehen. Das Hauptgesims, welches über der oberen Ein¬ 
fassung — antepagmentum superius — angebracht wird, stehe waag 
recht oben mit den Kapitälen der Saulen in der Vorhalle. Die Thür¬ 
öffnung — Lumen hypothyri — aber werde so eingerichtet, dass 
die Höhe des Tempels vom Fusboden — pavimentum — bis zur 
k) Aus den Worten, womit Vitruv dieses Kapitel beschliefst: „Nachdem ich die 
Verhältnisse, welche bey Erbauung Dorischer, Ionischer und Korinthischer Tempel zu 
beobachten sind — — vorgetragen habe, u. s. w.“ erhellt, dass unter der Attischen 
Thure hier die zur Korinthischen Ordnung gehörige Thür zu verstehen sey. Wahrschein¬ 
lich hatte diese Ordnung nicht, gleich den beyden übrigen, eine eigene Thür, und es 
wählten sich die Athener diese dazu. 
VITR. I. B. 
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