Full text: Erster Band (1)

ZWEYTES BUCH. VI. KAPITEL. 
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heifse Wasserquellen hervorsprudeln, gleiche oder eben dieselben Be¬ 
quemlichkeiten Statt finden; weil die Natur für gut befunden hat, 
dass alles nicht nach des Menschen Willen, sondern nach ihrem eigenen 
Wohlgefallen eingerichtet sey, und in den Erzeugnissen die grösste 
Mannichfaltigkeit herrsche. An den Orten also, wo die Gebirge nicht 
von erdiger, sondern steiniger Beschaffenheit sind, da verzehrt das 
durch die Adern dieser Masse sich verbreitende Feuer die weichen 
und zarten Theile; die rauhen, harten aber lässt es zurück. So wie 
nun in Campanien die ausgebrannte Erde zu jenem Staub, so wird 
in Hetrurien die ausgesottene Masse zu Carbunkel. Beyde sind 
zum Mauern vortrefflich, aber Letztere taugt bloss zum Land-, Erstere 
aber auch zum Wasserbaue. Jener besteht aus einer Masse, welche 
weicher als Tofstein, aber härter als Erde, an einigen Orten durch 
die Wirkung des unterirdischen Feuers verkohlt y) wird und diese 
Sandart giebt, welche Carbunkel 2) heisst. 
SIEBENTES KAPITEL. 
Steinbrüche. 
Nachdein ich von dem Kalke und von dem Sande, nebst ihren Ver¬ 
schiedenheiten und Eigenschaften gehandelt habe, muss ich nun, der 
Ordnung nach, auch von den Steinbrüchen — lapicidinge 
reden, woraus sowohl die Quader- als Bruchsteine zu den Bauen 
y) Anstatt quo penitus ab imo vehementiâ vaporis adusto, lese ich qua¬ 
adusta; weil sonst weder Sinn, noch grammatikalische Construction heraus kommt. 
z) Von Carbo, Kohle. 
VITR. I. B. 
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