Full text: Mayer, Johann Tobias: Anfangsgründe der Naturlehre zum Behuf der Vorlesungen über die Experimental-Physik

Anfangsgründe der Naturlehre, 
162 
§ 243. 
Da es hierbey nicht auf die größte Schärfe 
ankömmt, so kann man aus Erfahrungen an 
nehmen, daß, wenn die Bewegung progressiv ist: 
1. die Reibung sich nicht merklich nach der 
Geschwindigkeit des bewegten Körpers richtet, 
wenn nur die Geschwindigkeiten nicht gar zu 
sehr von einander unterschieden sind. Bey 
schnellerer Bewegung trifft der Körper zwar 
mehrere Rauhigkeiten an, überspringt aber 
manche, und dringt nicht so tief ein, als bey 
langsamer Bewegung. 
2. Daß sich die Reibung bey einerley Drucke 
nicht merklich nach der Größe der reibenden 
Fläche richtet. Bey einer größern Fläche 
reiben sich zwar mehrere Theile als bey einer 
kleinern, aber der Druck, der auf jeden ein 
zelnen Theil kömmt, ist bey einer größern 
Fläche geringer, als bey einer kleinern. 
3. Je rauher die Flächen sind, desto größer 1. 
ist bey übrigens gleichen Umständen die Rei 
bung. Aber auch eine gar zu große Glätte 
vermehrt die Reibung, weil sehr glatte Flä 
chen sich stark anziehen. Man muß daher zunz 
Versuchen über die Reibung keine sehr polir 
ten Körper nehmen. 
4. Beträgt die Reibung bey mittelmäßiger 
Glätte selten über 4 des Drucks. Oft ist sien
	        
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