Full text: Mayer, Johann Tobias: Anfangsgründe der Naturlehre zum Behuf der Vorlesungen über die Experimental-Physik

IV. Kap. Gesetze der Bewegung. 161 
sich demnach zwey Körper mit rauhen Ober 
flächen über einander weg, so müssen jene rau 
hen Theile in einander eingreifen, und der Be 
wegung bald mehr bald weniger widerstehen. 
Diesen Widerstand nennt man die Reibung 
(frictio). Je stärker sich die rauhen Theile 
in einander eindrücken, desto stärker muß auch 
die Bewegung dadurch gehemmt werden. 
§ 242. 
Da wir kein Maaß für jene Rauhigkeit der 
Flächen haben, so möchte sich die Größe der 
Reibung in einem vorkommenden Falle auch 
wohl nicht durch Schlüsse bestimmen lassen. 
So viel übersieht man indessen, daß es hier 
bey auf die Größe, Figur und Härte der her 
vorragenden Theile, auf die Geschwindigkeit 
der Bewegung, auf die Größe der reibenden 
Flächen, und ihren gegenseitigen Druck an 
kömmt. Manche Theile werden beym Reiben 
abgestoßen, gebogen, andere nur übersprungen, 
zumahl bey schneller Bewegung. Größerer 
Druck zerquetscht manche Rauhigkeiten, die bey 
geringerm Drucke der Bewegung widerstehen. 
Auch ist klar, daß die Reibung bey einer pro 
gressiven Bewegung größer, als bey einer roti 
renden seyn wird. Dieß alles macht die Bestim 
mung der Reibung sehr schwer, und welche Mate 
rien sich stark oder schwach an einander reiben, 
kann nur durch Erfahrungen entschieden werden.
	        
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