Full text: Cardano, Girolamo: Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Von mancherlei wunderbaren ein wenig hol/ vnd mitt einem kröſpel verwaret/ damit es an dem bein han
ge. die ander iſt glatt vnnd eben/ ſo allein mitt dem geäder vnnd fleiſch on
alles kröſpel bedeckt wirt.

Die alten pflegtend mitt denen zů ſpilen. ich weiß auch nitt ob yemandts
diſe hiſtorien oder weiß zů ſpilen/ eigentlicher dañ Eraſmus beſchriben hat. Man ſpilet mit vier talis/ wie vyl dann auch diſe bein ſeiten oder breite hat
tend/ vnder diſen bracht das vorder vnnd hinder theil weder nutz noch ſcha
den. wöllicher den Senio oder alter warff/ oder dern vyl zůmal/ der zwang
ſo vyl gelt auff den tiſch/ die ſpil geſellen zů legen. wöllicher die hünd warff/
der můſt außhinlegen. Wölcher die Venus warff/ nam das geſamblet gelt
dohin. Es war ein Venus wurff/ wann ein yeder talus ein beſondere ſeiten
oben hat/ alſo daß eine den alten/ die ander den hund/ die dritt den hinder-
theil/ die viertt den vorderen theil anzeigt. vnnd mocht alſo inn fünff vnnd
dreiſſig würffen/ ſo do in den talis auff mancherley arth beſchehen mögen/
allein die Venus nutz ſein. es warend auch inn der talen ſeiten/ allein zwo
inn ſonderheit zů bedencken/ vnder wöllichen die ein/ namlich der alt nütz-
lich/ vnnd die ander der hund ſchedlich warend. Man mocht auch/ vnd wa@
im brauch/ auff vyl andere weyß zů ſpilen/ wie auff hüttigen tag mitt dem
bretſpil vnnd würffel beſchicht. man übt ſich aber on ſorg inn dem ſo yetz ge-
meldet worden.

Damittich aber wider zů der Hiſtorien komme/ vnnd mitt den wunder-
baren thierenn fürfare/ ſo zeigt Auicenna an/ es ſeye bey den Parthierenn
ein thier/ wölliches ein mittel natur zwiſchen einer ků vnnd kämelthier iſt. an den eckenn hatt es hörner/ die drey oder viereckecht ſeind/ darzů krumm
gebogen/ alſo daß auß deren eckenn gebogene äſt auß wachſend/ auß wölli-
chen man ſeſſel machet/ dann zů nidereſt ſeind ſie anderthalb ellenbogenn
breitt. Es beduncket vnns auch vyl ding wunderbar/ wölliches doch gar
gemein iſt/ als namlich daß alle thier/ ſo gantze füß haben/ der gallen man
glend. vnnd vnder denen ſo geſpalttenn füß habend/ auch der hirtz vnnd
gembſen. darzů auch die meerkelber vnnd Delphin. es hatt auch das Camel
an keinem beſonderenn orth ſein gall. Dann das Camelthier hatt ein wun-
derbare natur/ wiewol die verwunderung hingenommen wirt/ weil ſich di-
ſes offt begibt. dann ob es wol nitt hörner hatt/ manglet es doch der oberen
zän/ wölliche keinem anderen thier manglend/ ſo nitt hörner habend. dar-
umb hatt es auch die viererley beüch/ namlich den magenn/ das netzlein/
den Omaſum vnnd feißtenn darm/ vnnd das feißt eingeweid/ ſo bey dem
darm ſthet. Darumb hatt es aüch vnder allen zweyſpaltigenn thieren al-
lein die hörner nitt. weil es auch ſo vyl beüch hatt/ můß es alles widerkeü-
wen/ ſonſt werend jhme diſe vylfaltige beüch nitt nutz. dann weil die ſpeyß
hert/ die es brauchen ſolt/ hatt das Camel auch ein hertten rachen vnd vyl-
faltigenn bauch haben ſollend/ dann es neüſſet ein hertere ſpeiß/ weder das
roß/ darumb habend ſie auch die fordere zän nitt gehabt. ſie bedörffen auch
keiner hörner/ weil ſie mitt den langen vnnd herten ſchencklen/ darzů mitt
den ſteiffen hůffenn genůgſam gewaffnet ſeind.

41.1.

wunderbar
thier.

Man nennet aber gemeinlich diſe wunderbaren thier/ ſo eines ſich in ſei-
ner arth enderet/ als wann ein geiß ein horn am ſchinbein hatt/ von wölli-
cher Ariſtoteles ſchreibt. Albertus ſpricht er habe einen bock geſehenn/

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