Von mancherlei wunderbaren
ſpinnen mitt jhrem gewübt/ die ſcorpionen mitt jhrem leib/ vnnd die äg-
glen auch mitt jhrem leben. dann wann man die äglen etliche tag inn ein
lautter waſſer legt/ vnnd etliche tag harnach zů den aderen thůt/ ſeind ſie
an ſtatt einer aderläße. Man můß zům erſten das orth mitt milch beſtrei-
chen/ damitt dz ſie anhangend. man trucket die egel/ damitt wañ ſie ſich re-
chen wöll/ ſie die aderen durch beyſſe. wann du ſie aber wilt hinweg thůn/ ſo
beſpreng ſie mitt ſaltz. dann von ſeiner ſcherpffe brennet es/ vnd treibet die
hinweg. Wann man dann den dampff von einẽ warmen waſſer an das orth
laſſet ghen/ ſo lauffet vil blůt harauß. Alſo mag man diſes vnd anders der-
gleichen villicht achten nutzlich zů ſein.
Wir ſollend auch der Heüwſchreckenn Hiſtorien nitt verachten/ weil ſie
faſt vnder allen thieren allein kein maul habend/ ſonder ein vngeſpaltenen
ſchnabel/ mitt wöllichem ſie den tauw an ſich ziehend. Wo keine beüm vor-
handen/ ſeind ſie nitt/ deßhalben auch nitt in den fälderen oder matten. ſie
ſeind gern an der Sonnen. darumb ſeind ſie ſelten in den wälden/ ſonder zů
mehrmalen bey den ölbeümen/ weil die Sonn allenthalben wol darzů kom
men mag.
36.1.
Heüwſchre-
cken arth.
Wir habend etwan vor geſagt/ wie man diſe in wollüſten gebraucht. die
mennlin ſeind lieblicher zů eſſen/ ehe dann ſie bey den weiblinen gelegen/
vnnd die weiblin beſſer harnach/ von wegen der eyeren/ als Ariſtoteles an
zeiget. Wann man ſchon der heüwſchrecken das haubt abreiſſet/ ſinget ſie
doch/ vnnd lebet nach lang/ wie ich ſelbs erfaren hab. wölches auch bey den
heüwſchrecken beſchicht/ ſo Gryllen genennet werden. Wann man den hir-
tzenkäfer das haubt abbrichet/ lebend beide theil nach lang/ doch lebet das
haubt lenger. er hatt bewegliche hörner/ ſo vornen zůſamen ghond/ darzů
äſtechtig wie eines hirtzẽ/ ſchwartz/ glitzerecht vnnd hert. ich hab etliche die
als lang ſeind/ wie ein kleines fingerlin. man brauchet diſen auch in der artz
ney. Es ſeind etliche in der fliegenden hirtzenkäfer arth/ die wol ſchmecken/
ſo die knaben von wegenn deß geruchs/ biſemkäfer nennend/ wölliche nutz
licher zů brauchen. alſo fein hatt die natur in den blůtloſen thieren geſcher-
tzet. Es ſeind auch hauß gryllen/ wölliche bey der herdſtatt inn der mauren
verborgen/ vorab da man brott bachet/ die etwas weiſſer ſeind. zů abendt
ſingend ſie/ vnd zů nacht kommend ſie harfür. es iſt bekanndt/ daß ſie von
einer feülung karkommend/ ſie ſchreiend nitt ſo laut als die in den matten. Es ſeind auch ſcorpionen die in dem ſchwantz zwen angel haben/ als wann
an dem einen nit genůg die anderen zů beſchedigen.
Demnach ſeind etliche blůtloſe thier/ wölliche man vermeinet blůtreich
zů ſein/ dieweil ſie von dem blůt leben/ wie die äglen/ leüß/ wentelen/ vnnd
flö. diſe ſaugend treffenlichẽ vil blůt auß/ nach der proportz jhrer größe. die
meñlin ſeind etwas kleiner/ vnd die weiblin größer/ wölliche ſich hert anſe-
tzend. Wölliche in dem Früling werdend/ die verderbend inn dem Meyen. die aber nach der ſelbigen zeytt entſthond/ ſeind vmb den winter faſt ſched-
lich/ vorab vmb den Augſten. deßhalben ſo ſeind inn dem Meyen faſt gar
keine flö. dieweil die vorgenden gar verderbend/ vnnd auch die letſten nach
nitt gewachſen ſeind.
Es iſt allen blůtloſen thieren gemein/ daß ſie auß kelte vnd forcht geſta-
blend/ doch nitt alleſamen/ ſonder die größeren. dann die ſelbigen förchten