Von mancherlei wunderbaren
meñlein fruchtbar ſeyend. In den gewächſen aber geht es anderſt zů/ dann
dieweil diſe vylerley geſtalt für kommend/ machet die art des menlins vnd
fräuwlins die geburt ſchön vnd vollkommen/ vnd hinderet ſie nicht. Sol-
liche ding haben jr vrſach. die andere aber/ ſo falſch/ wiewol deren treffen-
liche leüt in jrem ſchreiben gedacht/ wellen wir faren laßen. als namlich di-
ſes iſt/ von wölchem Octauius Horatianus in dem vierdten bůch der na-
teürlichen erfarnußen geſchribẽ hatt/ wiewol er ſonſt ein herrlicher artzet/
vnd der obereſt geweſen/ Namlich wañ man einer blüenden bonen ober-
ſte ſpitzlin zůſammen liſet/ zerſtoßet/ vnd in ein jrrden geſchirr thůt/ werde
nach achtzig tagen eines kinds kopff darauß/ vnnd vor diſem ein fröuwli-
cher leib. dann was für ein krafft mag ihm ein ſolliche geſtalt geben/ weil
kein geburt/ vnd deßhalben auch kein gewiſſe ſubſtantz vorhanden? vnnd
widerumb/ wie mag auß einem weiblichen leib ein kindßkopff werden. Sol
liche vnd anders der geleichen mag ein jeder ſelbs wol verſthen/ falſch zů-
ſein/ oder es habe ſich etwan ongefar alſo zůgetragen. Das aber der Aegy-
ptiſch flachs ſo vyl faden haben ſolte/ als vyl tag im jar ſeyend/ nammlich
dreyhundert vnd fünff vnd ſechtzig/ ob wol ſolliches Volateranus auch be
ſtätiget/ vnd ſein möchte/ iſt bey mir ein zweifel/ wie auch diſes daß bey der
Benacer ſee ein art der fiechten ſthan ſoll/ welche wann man faß darauß
machet/ den wein mehren ſolle. vnd widerumb wañ ein geyß einen ölzweig
abreiſſe/ ſoll der baum welck werden. ſonder man ſolle gedencken/ daß diſes
ſich etwan alſo begeb/ aber nitt alle zeyt. der geleichen gehet es auch in an-
deren dingen zů.
30.1.
Eyer f
[?]
rucht-
bar on menn-
lin.
Fabel merck.
Vnder der gewächſen wunderwerck wirt auch die maurrauten gezellet/
dañ ob wol diſe im ſommer grün iſt/ wirt ſie doch im winter nitt welck. doch
(wie gemeldet worden) iſt noch ein gröſſer wunder vonn dem Alexandrin-
kraut/ wölches allein im winter blüget/ vnnd faſt hübſch herfür kommet. Es gehört auch zů der Maurrauten/ daß ſie nit naß wirt/ wañ man waſſer
darauff ſchüttet/ darumb wirt ſie adiantum geneñet. dañ διι{αι2}νω heißet ich
netzen. doch iſt bekannt wann man ſie lang laßt im waſſer ligen/ mag man
ſie diſtilieren. ſie gibt auch vyl waſſer. ob vyleicht diſes beſchehe/ wann ſie
zůlang im waſſer ligt/ oder durch das waſſer ſein krefft bekom̃et/ vnd wañ
ſie gediſtillieret/ die ſelbigen behaltet/ vorab wann ſie mit dem vermiſchet/
ſo von dem gewächs vnd kraut her kommet.
31.
Wie man die Plantas vnnd gewächs inn
gůtem bauw vnnd ehren halten ſoll/
Das xxiij. Capitel.
WAs die ſorg vnd rechter bauw die bäum nütze/ zeiget fürnem-
lich ein eichbaum zů Baſel auff S. Peters platz an. den ſtock
mögend drey man ſo mit den henden an einanderen hangen/
kümmerlich vmbgreiffen. ſonſt iſt er nit gar eins mans hoch. zůobereſt theilt er ſich in ſechs oder ſieben ſtöck/ die ſich allge-
mach von einanderen thůnd/ alſo dzer ſchier ein geſtalt einer ſchaalẽ hatt. demnach wirt er durch vylfaltige eſt vnd zweiglin alſo dick/ daß mir Herr
Heinrich Panthaleon zů Baſel geſagt/ es habe etwan Keyſer Maximi-
lian darauff zůnacht geſſen/ vnnd ſeye darauff zů diſch geſeſſen. dann es