26.
Von den Edlen geſteinen/
Das xviij. Crpitel.
ES iſt gar ſchwer des edlen geſteins nammen/ natur vnd eigen-
ſchafften zůerkennen/ oder zůbeſchreibẽ/ darumb das ſie nit ſo
mancherley glider oder ſtuck haben/ als die tbier vnd andere ge
wächß. Deßhalben gar leicht geweſen der vierfůſſigen thier na-
tur/ nach der alten meinung zůbeſchreiben/ dieweil deren nitt
vyl vnderſcheid geweſen/ vnnd in mancherley theil mochten abgeſündert
werden. Nach dem ſelbigen volget die beſchreibung aller gewächſen/ wöl
ches doch vyl verrümpte männer/ von wegen ihrer mancherley arth (wie-
wol die gewächs vyl weg mochten abgeſündert werden) müd gemachet.
Auff diſes volget der fiſchen erkandtnuß/ demnach der voglen/ in wöl-
chem ſich doch yemand küm̃erlich recht mag zů růw bringen. Noch ſchwe
rer iſt es von den ſchlangen zůhandlen/ vnnd demnach von den metallen. doch hatt von wegen des gewürms/ vnnd weil man ſie ſchmeltzen mag/ die
mẽſchliche geſchwindigkeit weg erfundẽ/ wie man die leichtlichẽ vor c
[?]
inan
dern crkeñen mag. Von deſſen wegẽ iſt auch der goldſtein erfundẽ/ wölcher
die verborgne farb entpfahen/ vñ des metall eigenſchafft anzeigẽ möchte.
26.1.
was ordnung
inn beſch
[...]
bung der thië
ren zůhalten.
Deßhalben iſt die kũſt von dem edlen geſtein die aller ſchwereſt/ dieweil
die alten ſolliche zůbeſchreibẽ nit faſt fleiſſig geweſen/ darzů auch nit in vyl
theil mögen ab geſündert werdẽ/ vñ aber doch mãcherley gattungẽ vorhan
den. weil diſe auch we{der} durch ein ſtein oder dz feüwr mögen probiert werdẽ/
vnd hiemit auch vnuerletzer bleiben. Vber diſes (wölches das aller fürne-
meſt) weißt man weder deren größe noch farb/ durch wölche zwey ding ſie
möchten am aller baſten vnderſcheiden ſein/ ſonder von wegen mancher-
ley lands arth/ darzů von wegen der rauchen vnd gemiſcheten fatbẽ/ oder
gar keiner farb/ ſehend vyl einanderen geleich. Ich weiß woldas ich Sa-
phir geſehen hab/ vnd einen großen Karfunckelſtein/ die an der farb dem
Cryſtall gar gleich geweſen. Darumb iſt diſes grauſam thier vnd ſchwerer
handel vns zůüberwinden gelaßen. Deßhalben müſſen wir zů dem erſten
ſetzen/ mit was zeichen die edlen geſtein vnderſcheidẽ. Es ſeind aber deren
fürnemlich neün. die farb/ größe/ dünne/ herte/ durchſichte/ ſeltzamkeit/
gewicht/ eigne zůfäl/ vnd krefft. Auß wölchen auch andere enſthond/ als
der glantz auß der herte vnd dünne/ der ſchein auß der glette vnd farb.
Wann ſich die farb endert/ behalt das edel geſtein ſein erſte krafft nicht
mehr/ wie wir eigentlichen am Hyacinthẽ ſehen. diſer entſtath vß der farb
natur vñ feißte/ die feißte auß einer weichẽ vnd reinen dünckle/ auch auß
einer dicke. Sollichẽ vnderſcheid nennen die werckmeiſter/ dz waſſer. Wir
müſſen auch die fürnem̃ſten gattungen zů erſten vnderſcheiden/ vnd für-
nemlich von den gleichförmigen. dañ es wurde ſich nit wol ſchickẽ ein Ada
mant von dem Smaragd oder opalen abzůſünderen. alſo werden auch die
ding/ ſo geſagt/ etwas heiterer/ kürtzer vñ nützlicher ſein. Deßhalbẽ ſeind
der fürnemſten edlen geſtein/ ſo gantz gemein/ vnd deren vyl ſeind/ xvj.
Der erſt iſt hert vnnd weiſſer farb ein demant. diſer iſt ſelten einer bonen
groß/ er iſt auch nie eines eyes groß geſehen worden. an der herte wirt er
leichtlichen von den anderen edlen geſteinen vnderſcheiden/ weil er die an-