Full text: Cardano, Girolamo: Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

ſachen/ Das erſt bůch. dann es hindert ſich ſelbs/ ſo die erden erhertet iſt/ das es vyl lieber zůobe-
reſt auff der erden lauffet/ es finde dann ein ſpalt/ durch wölchen es hinein
tringen mag/ dann es mag nitt lang zůobereſt vmbeinander lauffen. dar-
umb wirt auch der mehrentheil Cryſtall darauß/ wann es fruchtbar/ feißt
vnd wol gekochet hinein ghet/ es mag auch die erdẽ daſſelbig nit tieffer hin
ein laſſen. deßhalben werden die edel geſtein darauß ſo weich ſeind/ vnd kei
ner groſſen werme bedörffend. die ſeind auch lauter vnd weyß/ als der Cry
ſtall iſt. auß den trüben oder wüſtenen wirt der iris ſtein oder regenbogen
vnd der ametiſt.

Die vnerfarenen ſagen vyl von Charybden/ vnnd warumb ſie ſeyend/
halten ſie auch für ein groß wunderwerck/ ſo doch gar kein wunder/ wann
das waſſer inn einem würbel zůboden faret/ dzes alles mit jm erwütſchet. weil aber auch deren vylin waſſer flüſſen/ ſagt man es ſeye in dem Norwegi
ſchen Oceano/ zwiſchẽ Roeſt vnd Loffoet ein großer ſee/ wölcher die ſchiff
mit jm hinab in die tieffe ziehe.

14.1.

Charybden.

Es iſt nichts ſeltzams das die ſchiff vnnd anders durch die würbel hin-
weg gezogen werden/ als durch ein windsbraut/ es iſt auch kein zweifel es
ſeyend würbel/ doch iſt nitt gnůgſam bekãnt/ wie ſich das hinabziehende
waſſer auß theile/ dieweil es alwegen zů nideren ortẽ faret. ja es iſt auch nit
leichlicthen anzůzeigen/ wie etwas könte niderer ſein dañ die würbel. Doch
beduncket mich die würbel farend wol hinab/ aber gegen diſen orthen/ da
ein außlauff vorhandẽ/ oderweil vylicht daß ander waſſer durch den wind
hinweg getriben diſem weichet. Vnnd ob es wol hinab faret/ begibt doch
ſich offt daß es nit gar zů boden ghet. oder wan es ſchon dahin kom̃et/ hatt
es ein außgang.

15. Von des waſſers wunderzeichen/
Das vij. Capitel.

DIeweil man vyl fablen von diſem für gibt/ iſt doch nachuolgen
de gar kein ſagmör. In Hibernia iſt ein ſee/ vmb wölch en we-
der baum noch kraut wachſet/ auß wölch em erſcheinet dz er ein
krafft vom bech oder ſchwebel hinder jmhatt. wann man auch
ein holtz darein ſchlecht/ wirt es an dem orth da es in grũd geth/
faſt in einem jar wie ein ſtein/ do es inn dem waſſer ſtath wie ein eyſen/ das
aber für dz waſſer herauß gath/ bleibt holtz. die krafft aber das kein kraut
mag wachſen/ ſtreckt ſich weit von dem ſee auß. Deßhalben wöllen wir ſe-
hen/ was geſtalt doch ſolliches möge beſchähen/ dieweil Hector Boetius be
zeügt er hab diſes erfaren.

Zů dem erſten iſt bekanndt/ das alſo inn einem jar eyſen werde/ es wirt
aber alles auß gewüſſer vrſach. in der erden wirt der ſtein/ weil er yrrdiſch
iſt/ vnnd inn dem waſſer das metall/ dann es iſt vor angezeigt/ das es auß
ſollicher matery wirt.

Die vrſach diſer wachſung iſt zům theyl gemeyn/ vnnd trifach. die feüch
te/ werme/ vnnd demnach auch die kelte. dann die metalll/ vnnd der meh-
rentheil ſtein/ die werden vonn der kelte hert/ nach dem ſie von der werme

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