Von mancherlei wunderbaren
Die Caſtell vnd bruntrog warend/ in wölche daß waſſer floß/ domitt man
es wider auß laſſe. Es war durch des radts erkantnuß beſchloſſen (wie Frõ
tinus ſagt) daß man daß waſſer nitt lieſſe abweyſſen dann auß dem Caſtell/
damitt nitt die bäch oder die teüchell zerriſſen wurden.
Dañ es iſt offenbar/ daß auß vngeſtimme des waſſers/ die rören ſo auß
Metall (als vor geſagt) gemachet werden/ leichtlich brechen. darum̃ war es
von nöten/ daß man zů dem erſten daß waſſer durch die teüchel leiter in die
Caſtell/ vnnd auß diſem/ einen yeden außtheilet.
Es thůt Ioannes Baptiſta Albertus darzů/ man ſolle von dem ſepto
zaun oder landweer/ allwägen bey hundert ellenbogen das Caſtell oder ſpe
cum ſetzen ſo xxx ſchůlang/ vnnd xx breitt ſeyend/ vnnd die xv ſchů nide-
rer dañ der bach iſt. vnnd daß vm̃ zweyerley nutzung willen. die ein daß das
reiner waſſer harauß lauffe/ die ander daß mã des waſſers trib möge mehrẽ
oder minderen. deßhalben machet er auch ein port bey dem eingang/ vnnd
ein möſchen gätter vnd türlin/ damitt wen der bauw einfalle/ daß mañ dẽ
wider erneüweren möchte on alle hindernuß des waſſers. Der Calix ſoll die
weyß/ das waſſer auß dem ſtarcken flieſſenden waſſer abzů laſſen/ auch die
rören dardurch es laufft enderen. dann ye mehr es auß einem groſſen vnnd
ſchnellen waſſer genom̃en/ ye ein beſſeren wäg es auch geleyttet wirt/ ſo ſoll
er auch die weyß mehren/ wölchen die rören/ ſo jñ der wag vnnd gſtracks ge
ſtellet iſt/ behaltet.
Mitt diſen worten zeiget er an daß die rören auß dem Calice kom̃en. faſt
geleich wie auch Frontinus ſagt. In etlichen wie die Calices in einem zim̃li-
chen mäß verzeichnet warend/ hatt man geleich ettliche gröſſere geſchir/ vn
der die rören gethan. auß dem volget/ daß das waſſer nitt in ſeiner ordenli-
chen weitte eingeſchloſſen/ ſonder durch ein änge ſtraß außgetrucket ward/
vnnd alſo leichtlich den nächſten teüchel det weytter war/ darbey erfüllet. Deßhalben wañ der Calix vnnd kelch verzeichnet wirt/ ſoll man auch fleyſ
ſig vermercken/ daß man auch der nächſten rören oder teüchel weitte verzei
chue/ wölches dañ/ wie vor geſagt/ auch des radts erkätnus begriffen hatt. Die rören war nitt minder dañ xij finger lang/ dañ das waſſer wirt alſo ge-
zemmet. vnnd ye länger die rören iſt/ ye mehr des waſſers außlauff verhin-
deret wirt.
Deßhalben iſt der Calix ein geſchirr/ in wölchẽ das waſſer geſam̃let wirt/
das nicht mangle/ oder nicht überbleibe wañ es gröſſer wäre/ dañ es ſein ſol
te. Das Caſtell aber iſt ein verwarung/ welches diſes alles behaltet/ das
nicht darauß lauffet/ dañ durch die rören.
Diſes iſt auch zů mercken/ daß das waſſer nitt lauffet/ es ſeye dañ das or-
th niderer zů welchem es lanffet. die alten machtẽd diſen vnderſcheyd/ auff
hundert ſchü allweg anderthalben ſchů. zů vnſerẽ zeyttẽ hatt man ein ſubti
lere rechnũg/ die aber gar kom̃lich iſt/ das erterich zů wäſſeren/ nam̃lich all
wägẽ auff ſech ßhundert ſchritt/ allein ein daumẽ breitt. es ſpringt aber dẽ dz
waſſer nit/ vñ wirt nit gnůg kalt. darum̃ iſt dz ein kom̃licher/ dz an{der} gemei
ner. Aber wie ich geſagt hab/ in dẽ teüchlẽ vñ jrdinẽ rören iſt ein ye{der} vnder-
ſcheid genůgſam̃. dan man kan das orth/ dar in ſie lauffen etwas niderer gra
ben/ aber in den känelen vnnd bächen nitt alſo.
14.1.
waſſers von
vnd zů eyt-
tung.
Der Frontinus zeiget an/ es ligend die rören vnd teüchel baß vnder der
erdẽ/ dieweil ſie weder hitz nach kälte nach anderẽ zůfälen vnderworffẽ ſind.