Full text: Böckler, Georg Andreas: Theatrum machinarum novum, Das ist

156. Die CL . Figur.
Eine Wirbel-oder Schnecken-Runſt.

DIeſe Wirbel-Kunſt iſt nicht ſo leichtlich/
nach Anſehung der Figur/ als man ver-
meinen möchte/ anzuordnen/ und weiſet
dieſelbige gantz klärlich an/ daß der Inventor
oder Erfinder dieſes Wercks eine im̃erwähren-
de Bewegung oder perpetuum mobile, damit
geſuchet/ daſſelbige aber ſchwerlich ins Werck
gerichtet/ und zuwegen gebracht haben wird/
welches wir ohne Nachtheil dem Erfinder zu
Ehren/ anſeinen Ort dahin geſtellet ſeyn laſſen
wollen/ erachten auch für unnöthig die propor-
tion
und Austheilung des Rads mit den Ku-
geln hierinnen zubeſchreiben/ weilen wir gefi [?] n-
net (geliebts Gott) ins künfftig einen eigenen
Tractat/ de perpetuo mobili heraus zugeben/
worinnen dann/ die eigentliche Beſchaffenheit/
dieſes und vieler anderndergleichen Dingen be-
findlich ſeyn wird/ demnach der Kunſtbegieri-
ge bis dahin unterdeſſen ſich gedulten/ wir hie-
mit freundlich gebetten haben wollen.

0054-01

157. Die CLI . Figur.
Eine Wirbel-oder Schnecken-Runſt
mit Schleiff-Rädern.

DIeſer Kunſt Invention zielet ebenmäſſig
auf ein immerwährende Bewegung/ in
deme der Erfinder/ das Waſſer aus dem Ka-
ſten A. durch B. auf das Waſſer-Rad C. lauf-
fen läſt/ an deſſen Wellbaum eine Schraube
ohne End D. angeordnet/ durch dero Hülff das
Schrauben-Rad E. mit ſeinem Wellbaum das
daran befeſtigte Rad F. ergreiffet/ welches fer-
ner mit ſeinem Eingrieff/ in die Spindeln den
Kumpff G. faſſet/ damit deſſen Wellbaum H.
herum treibet/ da dann der obere Spindel-
Kumpff I. das Kam-Rad L. mit ſeinem Sei-
ten-Kam und Wellbaum M. ebenmäſſig umge-
hend machet/ da dann letzlich das Kam-Rad
R. mit ſeinem Kam/ den Spindel-Kumpff H.
des Schneckens faſſet/ den Schnecken herum
führet/ und das Waſſer/ ſo zuvor bey B. her ab
gefallen/ wiederum durch Q. hinauf führet; Damit man aber etwas nützliches mit dieſer


Invention oder Machina ausrichten möge/ hat
der Inventor, ein paar Schleiff-Räder an den
Wellbaum angeordnet.

Nota. Bey dieſem Werck muß man eben-
mäſſig wiſſen/ ob man Waſſer genug haben
kan oder nicht/ wie oben bey dergleichen Inven-
tion
en Erinnerung geſchehen/ welches einem je-
den Werck-Meiſter ferner nachzudencken an-
heim geſtellet wird.

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158. Die CLII . Figur.
Eine doppelte Wirbel-und Schnecken Runſt
mit einem doppelten Druck-Werck.

DIeſe Machina weiſet umſtändig/ daß der
Erfinder derſelben eben das jenige damit
vermeinet/ was in der vorhergehenden gemel-
det worden. Damit man aber dieſes Wercks
in etwas Nachricht habe/ ſo iſt zuwiſſen/ daß
man erſtlich einen runden/ oder/ welches gleich
gilt; gevierten Waſſer-Kaſten A. verfertiget/
damit/ wann derſelbige mit Waſſer angefüllet/
ſeinen Ablauff aus B. auf das groſſe Waſſer-
Rad C. haben möge/ damit man nun allezeit
ſo viel Waſſer/ als auf das Rad herab fallen
ſolle/ hinauf treiben möge/ muß ein Schrau-
ben-Rad H. an den aufrechten Wellbaum M.
befeſtiget werden/ welches durch Umlauff des
Wellbaums D. mit der Schraub ohne End
umgetrieben wird/ zugleich das obere Horizon-
tal-Rad L. mit ſich herum führet/ welches mit
ſeinem Kam in die beyde Schnecken-Kümpffe
K. K. eingreiffet/ alſo das Waſſer/ ſo viel man
von nöthen hat/ (wie vor gedacht) durch I. I. hin-
auf treibet/ und bey B. wieder/ wie zuvor/ her-
ab auf das Waſſer-Rad C. fallen läſſet. Da-
mit aber dieſe Machina einen ſonderbaren Nu-
tzen habe/ iſt zu wiſſen/ daß man an den Well-
baum D. welcher einen ſtarcken eiſernen dop-
pel gekröpfften Arm E. haben ſolle/ deſſen dop-
pelte Kröpffung die beyde Pomppen-Stöſſel in
den Stieffeln F. F. auf-und abtreibet/ darmit
das Waſſer durch G. G. in die Höhe treibt/ und
in den Kaſten N. ausſchüttet/ von dannen ſol-
ches ferners/ an den gehörigen Ort geleitet
werden könne.

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