Full text: [Produktion vegetabilischer Substanzen] (4)

Die Schaafzucht. 
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Parry, glauben, daß sie mittelst der Durchkreuzung ihrer Ryelands- und 
Southdowns=Schaafe einen Schlag hervorgebracht haben, welcher den ächten 
Merinos in der Feinheit der Wolle nicht nur gleich komme, sondern in Anse 
hung des Körperbaues, der Härte und der Güte des Fleisches sie zu ihrem 
Zwecke noch weit übertreffe, und halten diesen Schlag schon für so konstant, 
daß sie ihn nur in sich selbst zu veredeln suchen, ohne neue Merinowidder zu 
zulassen. Sie sagen, daß so, wie die edelste Rage ihrer Pferde, zuerst mittelst 
der Durchkreuzung mit arabischen Hengsten gebildet sey, nun aber Vollkom 
menheiten erreicht habe, welche ihnen diese Rage weit schätzbarer, als die ara 
bische selbst mache, so werde dies auch mit dieser Schaafrage der Fall seyn. 
Die von ihnen angeführten Thatsachen scheinen in der That diese Meinung zu 
begründen; man muß aber dabei wohl erwägen, daß ihre Ryelands=Schaafe 
schon von großer Feinheit waren, und daß der Preis ihrer Wolle in England 
nur um ein Drittel niedriger, als der Preis der feinsten spaaischen Wolle stand, 
so daß man schon lange diese Ryelands von gleicher Abstammung mit den 
spanischen Merinos hielt, einige sogar behaupteten, die Merinos seyen Abkömm 
linge von jenen, und nach Spanien hin verpflanzt worden. Wenn daher die 
Engländer jenen Zweck auch so früh erreicht hätten, so dürfen wir dies doch 
mit unsern eingebornen Schaafen nicht erwarten. 
Die Merinos in Spanien sind sich einander keinesweges gleich, und man 
unterscheidet sie in zwei Hauptclassen, die Leonesischen und Sorianischen. Jene 
Klasse ist wieder in den verschiedenen großen Heerden verschieden, und wenn 
gleich eine jede sich einiger Vorzüge rühmt, so gesteht man sie doch andern 
wieder in besonderer Rücksicht zu. Diese feineren Abartungen bemerkt man 
auch in deutschen reinen Merinoheerden, und sie sind theils durch den Urstamm, 
den man aus Spanien erhielt, theils durch die Auswahl der Individuen, vor 
nämlich der Widder, entstanden. Die Feinheit der Wolle, und ihre übrigen 
Qualitäten können bei diesen Abarten gleich seyn, in Ansehung der Quantität 
der Wolle aber, die sie bei gleicher Haltung geben, in Ansehung der Größe, 
der Härte und Ausdauer, der Angemessenheit für diese oder jene Weide be 
merkt man schon eine merkliche Verschiedenheit darunter. Es läßt sich jedoch 
bis jetzt darüber noch nichts mit Zuverzässigkeit bestimmen, da die Bemerkungen
	        
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