Full text: [Produktion vegetabilischer Substanzen] (4)

Anbau durch 
Planteurs. 
Der Hopfen. 
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Eben so wenig lassen sich die Kosten berechnen, da diese von der Lokalität 
abhangen, und folglich läßt sich über den reinen Ertrag und den Vortheil des 
Hopfenbaues im Allgemeinen nichts sagen. Man hat glückliche Fälle, wo der 
reine Ertrag eines Jahres von einem Morgen auf 2= bis 300 rthlr. berechnet 
werden konnte, aber auch andre, wo er die Kosten bei weitem nicht bezahlte. 
Denn das Gedeihen des Hopfens hängt vorzüglich von der Witterung ab, 
und ob ihm die Unfälle, denen er ausgesetzt ist, treffen oder nicht. Eine gute 
Anlage und Behandlung kann den Schädlichkeiten einigermaßen, aber doch nur 
unvollständig entgegen wirken. Ein warmer Sommer mit mildem Süd- und 
Süd=Westwinde ohne vielen Regen ist dem Hopfen günstig, wogegen er bei 
nasser Witterung sowohl, als wenn Ost- und Nordwinde im Sommer herrschend 
sind, nie geräth. Wenn heißer Sonnenschein auf Regen oder Nebel folgt, 
heiße Tage mit kalten Nächten abwechseln, so wird ihm dies auch in den letzten 
Sommermonaten sehr nachtheilig. Er leidet von den kleinen Springkäfern im 
Frühjahre, von mehreren Fliegenarten und Blattläusen im Sommer, besonders 
aber vom Honigthau, der sich nach kalten Nächten im Sommer einfindet, und 
diese Insekten herbeizieht. Nur ein starkes Gewitterschauer kann ihn davon 
befreien. In der letzten Periode seines Wachsthums ist er dem Schimmel und 
Mehlthau ausgesetzt, vorzüglich an feuchten niedrigen und eingeschlossenen Stellen. 
Bei so mannigfaltigen Gefahren und Feinden bleibt also dem Schicksale das 
meiste überlassen. 
Der Taback. 
§. 258. 
Der allgemeine Gebrauch dieses Krautes hat auch in allen europäischen Län 
dern, wo es nicht aus Finanz=Rücksichten verboten oder beschränkt wird, den 
Anbau desselben vor andern Handelsgewächsen bewirkt, und ihn, je nachdem die 
Handels=Conjuncturen durch den Seekrieg verändert wurden, mehr oder min 
der einträglich gemacht. 
§. 259. 
Man hat jedoch gefunden, daß es für größere, und sich mehr verbreitende 
Landwirthe rathsamer sey, den Anbau selbst kleineren emsigen Leuten zu über
	        
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