V. d. Wirkungen der Reproductionskraft. 155
lich die jeder Menschenvarietät eigene Farbe,
weiſs, olivengelb, braun oder ſchwarz. Die Ne
gerkinder werden erst im siebenten Monathe
vollkommen schwarz; man erkennt sie aber
gleich nach der Geburt durch den Halbmond
an den Wurzeln der Nägel.
§. 686.
Die Kopfhaare sind nach der Geburt dunkel,
nach einem Jahre werden sie lichter, manch
mahl ganz weifs; im dritten oder vierten Jahre
verdunkeln sie sich wieder und bekommen nun
ertt ihre bleibende Farbe. Die Augen find an
fangs dunkelblau, später erst erhalten fie ihre
permanente Farbe. Aus dem behaarten Theile
des Kopfs, besonders auf den Fontanellen
schwitzt eine Feuchtigkeit aus, welche in eine
mehr oder weniger dicke Borke übergeht, und
oft ziemlich spät erst wegfallt.
§. 687.
Die erste Zeit nach der Geburt schläft das
Kind beynahe immer, es ist zart, schwach und
unbehülflich. Nach einigen Wochen erlt ist es
im Stande, durch seine stärker gewordenen Hals
muskeln seinen Kopf aufrecht zu halten; mit
dem Stärkerwerden der Rücken - und Bauch
muskeln lernt es nach einem halben Jahre Sitzen,
und nach neun bis zwölf Monathen, wo die
Muskeln der untern Extremitäten stärker sind,
Stehen und Gehen, nachdém es zuvor, wo es
den schweren Körper noch nicht tragen konnte,
eine Zeit lang gekrochen ist.
§. 688.
Anfangs ist beym Neugebornen blofs der
Sinn des Getaftes und des Gemeingefühls für