Full text: Generelle Physiologie, specielle Physiologie, Phänomene der Sensibilität und Aeusserungen der Irritabilität (1)

194 Zweyte Abtheil. 2. Hauptabschnitt. 
brustgange grösserer Thiere, überall die Muskel 
fasern fehlen, sprechen viele Gründe. Sie kön 
nen nicht durch blosse Haarröhrchenkraft ein 
saugen, weil in den letzter die Flüssigkeit desto 
weiter steigt, je enger sie lind, in den Reforb 
tionsgefässen aber die Einfaugung desto rascher 
geht, je weiter sie find. Die Fortbewegung ih 
rer Flüssigkeit in den hohlen Knochen der Vö 
gel und in den Speisesaftsgefässen auch nach 
geöffnetem Unterleibe, der Mangel an Klappen 
in den lymphatischen Gefassen der Fische läfst 
sich nicht anders erklären. Reitze vermehren 
ihr Einfaugungsvermögen, das letztere ist dem 
Grad der organischen Thätigkeit des übrigen 
Organiſmus proportional, eine unterbundene 
Saugader entleert lich auch jenseit des Ban 
des, und wenn sie im lebenden Körper ange 
stochen wird, so treibt sie ihren Saft mit grossem 
Nachdrucke aus. Der specifische Reitz dieser 
Gefässe ist die Lymphe, und alle eingesogenen 
Stoffe. 
§. 386. 
Daſs auch die Gebärmutter, wiewohl wahre 
Muskelfasern noch nicht an ihr dargestellt wor 
den sind, sehr starker Zusammenziehungen fä 
hig sey, darüber ist kein Zweifel. Welches ist 
aber hier der eigenthümliche Reitz? 
§. 387. 
Aufser der Gallenblase, den Saamenbläs 
chen, den Bälgen der Schleim - und Talgdrü 
sen, besitzen auch noch alle Ausführungscanäle 
der Se - und Excretionsorgane, die Thränen¬
	        
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