190 Zweyte Abtheil. 2. Hauptabschmitt.
so wie das Binden anderer Mulkeln ihre Wir
kung erhöhet. Man erklärt diese Phänomene
auf verschiedene Art.
§. 317.
Wie viel Uebung auf die Stärke und Fertig.
keit der Mulkelbewegung Einflufs habe, sehen
wir an Tänzern, Springern, Tonkünſtlern u. ſ. w.
besonders aber an jenen, denen von Geburt aus
die Hände fehlen, indem sie mit den Füssen
jene Arbeiten verrichten lernen, welche andere
mit den Händen ausüben.
§. 378.
Die willkürliche Muskelbewegung steht mit
der Erhaltung des Organismus in den mannig
faltigen Beziehungen. Nur durch lie werden
so mancherley Bewegungen möglich, durch die
wir Gefahren entgehen, und uns die Mittel zur
Befriedigung unserer Bedürfnisse verschaffen. Sie
enthalten die conditio Jine qua non bey vielen
mit der Reproduction des Organismus als Indi
viduum und als Gattung unmittelbar in Verbin
dung stehenden Functionen. Die Thätigkeit
der willkürlichen Bewegungsorgane wirkt als
Reitz auf den ganzen Organismus, und ver
schiedene derselben befördern selbst durch eine
mechanische Wirkungsart die Verdauung, die
Circulation, und manche Excretion *).
*) P. I. Barthez neue Mechanik der willkürlichen
Bewegungen der Menschen und der Thiere. Aus
d. franz. v. K. Sprengel 1800.