Full text: Generelle Physiologie, specielle Physiologie, Phänomene der Sensibilität und Aeusserungen der Irritabilität (1)

Von den Phänomenen der Sensibilität. 151 
Nervenhaut für die Einwirkung des Lichtes. 
Das deutlichste Sehen fällt in die Gegend der 
Augenachse. Ob aber der gelbe Fleck nach 
Wüldt und Michaelis selbst der Punct des deut 
lichsten Sehens sey, was sehr wahrscheinlich 
ist, oder ob er vielmehr nach Sömmerring je 
nen schwarzen Punct bilde, den man in einer 
gewilsen Entfernung vom Objecte bemerkt, und 
bisher von der Infertion des Sehenervens her 
leitete, oder ob endlich nach Leveille unter 
dem Verschwinden seiner Falte wegen der Wir 
kung der vier geraden Augenmuskeln bey star 
kem Lichtreitze vermittellt des Lochs in seiner 
Mitte eine Contiguität des Glaskörpers mit 
der Aderhaut eintrete, und dadurch wegen Ab 
forbtion der Lichtstrahlen das Gesicht geschützt 
werde, läfst lich noch nicht bestimmen, da 
man noch nicht einmahl darüber einig ist, ob 
sich in seiner Mitte ein wirkliches Loch, und 
nicht vielmehr bloss eine dunnere Stelle des 
Nervenmarkes befinde. 
§. 269. 
Durch das Gesicht find wir für sehr mannig 
faltige Einwirkungen empfänglich. Es gewährt 
uns die lebhaftesten und deutlichsten Sinnes 
eindrücke, täuscht aber auch am häufigsten; 
daher ist die Berichtigung dieses Sinnes durch 
den des Getaltes so oft nothwendig. 
§. 260. 
Durchs Gesicht unterscheiden wir Hellung 
Schatten und Finsternifs und die verschiedenen 
Farben. Indessen, so wie man beym Mangel 
des musikalischen Gehörs Laute, aber nicht
	        
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