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Allgemeine Einleitung.
12-14.
die Va allgemein als eine Form auffassend, welche diese Eigen
schaft repräsentirt, diese allgemeine Wurzel nur als ein m
deutiges (oder besser m förmiges) Zeichen ansehen, welches in
jedem Falle unbestimmt läßt, welcher der m Ausdrücke, die diese
Eigenschaft mit einander gemein haben; jetzt gerade vorgestellt ist.
13.
Daher für das Arbeiten mit Wurzeln die praktischen Regeln:
1) Eine und dieselbe Wurzelform Va, nicht nothwendig
als einen und denselben Ausdruck vorstellend anzusehen, weil sie
einmal die eine, ein andermal die andere der in ihr enthaltenen
speziellen Formen repräsentiren kann.
2) Für eine solche allgemeine Wurzelform Va, nicht eher
eine der in ihr repräsentirten speziellen Formen (einen ihrer m
Werthe) zu setzen, als bis man sich erst für diesen besondern
Fall besonders überzeugt hat, daß gerade dieser Werth und nicht
einer der übrigen jetzt dafür gesetzt werden könne und dürfe.*)
14.
Auf diesen Begriff der allgemeinen Wurzel Va, könnte nun
der Begriff einer Potenz ab gebaut werden, in welcher a schon
ganz allgemein, aber b = — — eine reele Zahl ist, weil man
nur unter ab sich (Va)n denken dürfte, so daß die Potenz ab
n
selber, nämlich a m nun m deutig würde; und man würde die
Gesetze der frühern besondern Potenzen für diese, wiederum all
gemeinern Potenzen als beschränkt geltend nachweisen können, so
nämlich, daß man auf die Mehrdeutigkeit solcher Potenzen Rück
sicht nehmen, und namentlich die hier in (N. 13.) stehenden
praktischen Regeln auch für sie in Anwendung bringen müßte.
*) Die Vernachlässigung dieser Regeln ist Ursache vieler der so
genannten paradoren (d. h. unrichtigen) Resultate des Kalkuls.