Full text: Erster Theil, Arithmetik und Algebra enthaltend (1)

§. 5 — 8. Einleitung in die Zahlenlehre. 
§. 5. Zusatz. 
Da aber die Zahlen und ihre Verbindungen Gegenstände 
unserer innern Anschauung sind, und nur dadurch zu Dingen au 
ßer uns werden, daß wir Zeichen für sie setzen, so geht die Zah 
lenlehre sogleich in eine Zahlzeichenlehre über, die nur in so 
ferne wieder zur Zahlenlehre wird, als durch die jedesmaligen 
Zahlzeichen in uns der Begriff der durch sie bezeichneten Zahlen 
erregt werden kann. 
§. 6. Erklärung. 
Man bezeichnet aber die Zahlen, die man nicht in Bezug 
auf ihre Stelle in der Zahlenreihe unterscheiden kann oder will, 
durch beliebige für den Augenblick gewählte Zeichen; am bequem 
sten durch Buchstaben. Diese Zeichen heißen dann unbestimm 
te Zahlzeichen, zum Unterschiede von den bestimmten, welche 
bestimmte Zahlen der Zahlenreihe bezeichnen, und welche wir in 
der Folge in Betrachtung ziehen wollen. 
Es mag hier nur vorläufig bemerkt werden, daß wir die 
ersten auf einander folgenden Zahlen der Zahlenreihe durch die 
Zeichen 
5, 6, 7, 8, 9 
2, 3, 4, 
und durch die entsprechenden Worte 
Eins, Zwey, Drey, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun 
ausdrücken oder vorstellen. 
§. 7. Erklärung. 
Jedes Zahlzeichen, und späterhin schon jedes Zeichen, welches 
die Form eines Zahlzeichens hat, nennen wir Zahlen=Ausdruck 
oder schlechtweg Ausdruck. 
§. 8. Erklärung. 
Sind a und b zwey Ausdrücke, und schreibt man 
a=b, 
so nennt man das Ganze eine Gleichung; und diese Gleichung 
wird ausgesprochen „a ist gleich b. und bedeutet, daß beyde 
Ausdrücke a und b eine und dieselbe Zahl vorstellen. 
Das
	        
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