Full text: Sechster Band (6)

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Siebzehntes Buch. 
§. 905. 
der aus: da die Hälfte der Wurzeln eines Pelargoniums in eine 
Auflösung mit chromsaurem Kali gesetzt worden war, fand man 
dieses nachher in dem destillirten Wasser, in welches die andere 
e. Hälfte der Wurzel gesetzt war. e) Bei den Lymphgefäßen wirkt 
die Anziehungskraft der Wandungen, bei den Venen die des in 
ihnen enthaltenen Blutes. Weber (Nr. 788. p. 15 sqq. Nr. 
569. III. S. 114) hat diesen Satz zuerst aufgestellt und dadurch 
bewiesen, daß, namentlich nach Emmert's (Nr. 482. II. S. 82. 
Nr. 185. I. S. 176) Erfahrungen nur die mit Blut gefüllten 
Venen Gifte aufnehmen, die Lymphgefäße hingegen auch im leeren 
Zustande einsaugen. Die Anziehungskraft des Bluts gegen Gift 
hatte schon Emmert (Nr. 482. II. S. 88) erkannt, und sie 
wurde dadurch bestätigt, daß nach Magendies (Nr. 216. I. 
p. 10) Beobachtungen das Strychnin auch in Arterien eindringt. 
Wir können daher keinesweges mit Treviranus (Nr. 568. I. 
S. 313) annehmen, daß die Anfüllung der Venen mit stets strö 
mendem Blute ihre Einsaugung hindere. f) Da nun überdies 
heterogene Substanzen auch in Theilen, die vom Organismus ge 
trennt und todt sind, von den Venen aufgenommen werden, so 
können wir die Veneneinsaugung als einen auf dem chemischen 
Verhältnisse der Blutmasse beruhenden physischen Hergang betrach 
ten, während die Einsaugung der Lymphgefäße auf der lebendigen 
Anziehungskraft ihrer Wandungen beruht, wie dies auch Lauth 
(Nr. /. II. S. 239) bereits ausgesprochen hat. Poiseuille 
(Nr. 738. S. 137) sah bei einer Maus, welcher er blausaures 
Kali in den Mastdarm gesprützt und essigsaures Eisen auf das 
Gekröse gestrichen hatte, nach einigen Secunden unregelmäßige, 
schwärzliche Inselchen im venösen Blute laufend und daneben 
schwärzliche Lymphgefäße ohne Bewegung; hier scheint das essig 
saure Eisen vom Blute der Venen, aber nur von den Wandun 
gen der Lymphgefäße eingesogen worden zu sein. Auch bei den 
Pflanzen scheint die Einsaugung durch das Verwandtschaftsver 
hältniß der Zellenwände zu den äußern Stoffen bestimmt zu wer 
den: denn wenn man die Wurzelenden abschneidet oder den Sten 
gel durchschneidet, so treten allerlei Stoffe ohne Unterschied ein, 
während im unverletzten Zustande von einigen Stoffen mehr, von
	        
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