Full text: Sechster Band (6)

§. 977. 
Neunzehntes Buch. 
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0,1 Sauerstoffgas in der Luft war, 1944 Kubikzoll; bei Verglei 
chung mit den oben (§. 972. b) angeführten Angaben ist es also 
klar, daß diese Menschen mehr durch Mangel an Nahrung, Wärme 
c. und Licht, als an athembarer Luft gelitten hatten. c) In einer 
durch die Luftpumpe verdünnten Luft können die meisten Insecten 
mehrere Stunden lang aushalten, und sind sie endlich in Scheintod 
verfallen, so kann dieser, wenn er auch einige Stunden schon ge 
dauert hat, durch den Zutritt atmosphärischer Luft wieder gehoben 
werden (Nr. 573. p. 308 sqq.). Schnecken starben unter der 
Glocke einer Luftpumpe erst nach einigen Tagen (Nr. 467. p. 133), 
Frösche und Salamander nach 1½ bis 3 Stunden (Nr. 413. 
d. p. 584). d) Bei zugebundenen Kiemendeckeln sterben die Fische 
in 15 bis 20 Minuten; wird ihnen das Maul durch ein Stäb 
chen offen gehalten, so leben sie noch einmahl so lange (Nr. 790. 
I. S. 478 fg.). In völlig luftleerem Wasser starben nach Pro 
vençal und Humboldt Goldfische nach ½ bis 1½ Stunde, 
Aale nach 2¼ Stunde. Die meisten Insecten werden im Wasser 
bald scheintodt, kommen aber, selbst wenn sie einige Tage so ge 
blieben sind, an der Luft wieder ins Leben; wenn man im Wasser 
lebende Insecten hindert, von Zeit zu Zeit an der Oberfläche Luft 
zu schöpfen, so sterben sie; das Bestreichen der Luftlöcher mit Sl 
wirkt gleich dem Untertauchen erstickend (Nr. 100. IV. S. 151 fgg.). 
Frösche starben nach Carradori (Nr. 358. II. S. 682 fgg.) in 
Wasser in offenem Gefäße nach 7 Stunden, in verschloßnem nach 75 
Minuten, in solchem, worin schon einer gestorben war, nach 20 
Minuten, und in ausgekochtem Wasser nach 15 Minuten. See 
schildkröten ersticken, wenn sie einige Zeit unter dem Wasser durch 
Netze zurückgehalten werden. Vögel sterben schnell im Wasser; 
auch Tauchervögel nach einigen Minuten (Nr. 413. p. 163). 
Landsäugethiere werden unter Wasser nach 2 bis 4 Minuten 
scheintodt; Walfische bleiben 5 bis 10, oder, wenn sie Nahrung 
suchen, 15 bis 20 Minuten unter dem Wasser (Nr. 447. S. 194); 
der Seehund unter Eis thaut dasselbe durch seinen Athem auf, und 
durchbricht es dann mit seinen Krallen, so daß er den Kopf her 
ausstecken kann; im Schlafe hält er gleich andern Seesäugethieren 
den Kopf über dem Wasser. Taucher von Profession bleiben
	        
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