Full text: Sechster Band (6)

§. 966. 
Vom Athmen. 
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weiterungen der Luftröhre, welche nach innen Falten schicken, so 
daß dadurch größere oder kleinere Zellen gebildet werden, und so 
mit eine Übergangsstufe von Kiemenhöhlen zu Lungen gegeben ist. 
k) Bei den Vögeln bestehen die Lungen zuerst aus einer Verzwei= k. 
gung der Luftröhrenäste, die aber nicht baumförmig sich zertheilen, 
sondern ohne merkliche Abnahme ihres Durchmessers durch die 
Lungen sich erstrecken und nur seitlich Zweige abgeben; die engern 
dieser Zweige sind alle von gleichem Durchmesser, zertheilen sich 
nicht weiter und bilden unter einander zählreiche Anastomosen; an 
ihren Enden sitzen seitliche gefäßreiche Ausstülpungen als Lungen 
bläschen auf, in welchen das Athmen seinen eigentlichen Sitz hat. 
Übrigens sind die Lungen klein, die Brusthöhle nicht ausfüllend, 
an die Rückenseite derselben geheftet, nur an ihrer vordern und 
u untern Fläche von der sich herüber spannenden serösen Membran 
a der Rumpfhöhle überzogen; aus ihrer untern und hintern Fläche 
gehen Öffnungen der Luftröhrenzweige in die Luftsäcke. 1) Bei 1. 
den Mammalien sind die Lungen größer, wie sie denn beim Men 
schen 15, beim Vogel hingegen nur ½0 der ganzen Körpermasse 
ausmachen; sie füllen sammt dem Herzen die Brusthöhle aus, 
u und sind als selbstständige Organe in Säcken des Brustfells ein 
geschlossen, so wie durch ein vollständiges Zwerchfell von der Bauch 
höhle geschieden. Die Luftröhrenäste verzweigen sich baumförmig; 
die feinsten Endzweige zertheilen sich in mehrere, dicht an ein 
ander liegende, halbkuglige, von Blutgefäßen umstrickte Lungen 
Abläschen, welche nach Krause (Nr. 597. I. S. 474) beim Men 
bschen 0,125 bis 0,166 Linie im Durchmesser haben, und mit 
dem Endzweige, auf welchem sie sitzen, und dem sie umgebenden 
SZellgewebe ein Läppchen von etwa ½ Linie im Durchmesser bil 
den. Nach Gurlt (Nr. 780. S. 168) sind sie bei Pflanzen 
iffressern kleiner als bei Fleischfressern; an aufgeblasenen und ge 
trockneten Lungen maaßen sie beim Schweine 0,072 bis 0,077 
Linie, beim Rinde 0,077 bis 0,087, beim Pferde 0,077 bis 
(0,093, beim Hunde 0,077 bis 0,248. 
§. 967. Bei der Massenathmung (§. 964. b) wird die or 
tganische Substanz noch nicht durch eigne Organisationsver 
chältnisse in Berührung mit dem äußern Medium gebracht. Wo
	        
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