Vom Bilden.
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Niederschlag im Speisebrei bewirke; nach Thackrah (Nr. 499.
p. 34) soll es zwar gerinnen, aber nicht so vollkommen in Kuchen
und Serum sich scheiden. Andere Beobachter indeß konnten keine
Verschiedenheit von anderm Venenblute an ihm bemerken (Nr. 95.
VI. p. 497). g) Da venöses Blut nicht zur Ernährung geeignet
scheint, in den Lungen aber, wo es sich, wie in der Leber, nach
Art des arteriösen verbreitet, offenbar gesäuerten Kohlenstoff aus
stößt, und da es im Verhältniß zum arteriösen, wie die Galle in
Vergleich mit andern secernirten Säften, an Kohlenstoff besonders
reich ist; da ferner die Verzweigungen der Pfortader mehr den Gal
lengängen folgen und weniger an die oberflächliche Substanz der Leber sich
verbreiten als die Leberarterien (Nr. 621. p. 82), und da Injectionen
aus der Pfortader gewöhnlich, aus der Leberarterie selten in die Gal
lengänge dringen, auch aus den Gallengängen bisweilen in die Pfortader,
nie in die Leberarterie übergehen (Nr. 608. p. 29): so scheint es un
zweifelhaft, daß das Pfortaderblut das hauptsächliche Material der
Gallenbildung ist. Wie schon Malpighi (Nr. 95. VI. p. 601)
die Fortdauer der Gallensecretion nach Unterbindung der Leberar
terie beobachtet hatte, so fand Simon (Nr. 196. XII. S. 7)
bei Tauben Galle nach Unterbindung der Leberarterie sowohl in den
Gallengängen als im Darme, dagegen an beiden Stellen keine und
die Leber entfärbt, blaß=rosenroth, wenn die Pfortader unterbunden
gewesen war. In den Haargefäßen der Leber vereinen sich aber
beiderlei Gefäße, so daß das arteriöse Blut auch einen, wiewohl
untergeordneten Antheil, an der Gallenbildung hat, sey es nun,
daß, wie Autenrieth (Nr. 97. II. S. 96) vermuthet, sein
Sauerstoff durch Gegensatz das Basische stärker hervorruft, oder daß
es durch Oxydation des Kohlenstoffs die Bitterkeit der Galle be
wirkt, oder daß es bloß den der Galle sich beimengenden Schleim
secernirt. Indessen fand Abernethy (Nr. 172. LXXXIII. p.
61) bei einem wohlgenährten zehn Monate alt gewordenen Kinde
die ganze Pfortader in die untere Hohlvene mündend, so daß die
Leber einzig von der Leberarterie ihr Blut empfing, und dennoch
in der Gallenblase Galle von gewöhnlicher Farbe und Bitterkeit,
wiewohl nicht so scharf und widerlich schmeckend wie sonst; und
Philip (Nr. 681. I. S. 109) will bei Hunden nach Unterbin¬