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Von den Bildungen.
kommen sie vorzüglich auf Schleimhäuten vor: Zähne unter der
Zunge und im Magen (Nr. 667. I. p. 343); Haare an der
Bindehaut, den Schamlippen, dem Rachen, dem Darme, der Gal
lenblase, der Harnblase (Nr. 185. 1. S. 519 fgg.). t) Sie
scheinen sich immer gleich den normalen in Keimbälgen zu ent
wickeln. Man findet zum Theil die Haare mit normalen Wur
zeln festsitzend, die Zähne in isolirten, mit sulziger Flüssigkeit ge
füllten Keimbälgen noch eingeschlossen. Die Haare bleiben biswei
len kurz, bisweilen werden sie auf 20 Zoll lang (ebd. S. 534);
sie sind den Kopfhaaren gleich in ihrem Gewebe, wie denn After
bälge bei Schafen Wolle, bei Kühen Kuhhaare, bei Vögeln Federn
enthalten (ebd. S. 527), jedoch bisweilen verschieden geartet, wie
man denn z. B. in einem am Gekröse einer Negerin sitzenden
knorpeligen Afterbalge Fett und schlichte, blonde und rothe Haare
fand (Nr. 571. II. p. 712), auch öfters rothe, braune und
schwarze Haare in demselben Afterbalge enthalten sind (Nr. 185.
I. S. 534). Die Zähne entwickeln sich gleich den normalen von
der Krone aus und nehmen meist auch die normale Form an;
gewöhnlich bilden sich zugleich Zähne von zwei, oft auch von allen
drei Ordnungen, selten nur zu einer Ordnung gehörige (ebd. S.
551); bisweilen aber haben sie keine regelmäßige Form: unter
den 300 Zähnen des erwähnten Afterbalgs (Nr. 184. VII. S.
259) fand Ploucquet die meisten wie Menschenzähne gestaltet,
viele aber auch ganz abweichend, und hin und wieder isolirte Körn
chen Schmelz in Knorpelstücken. u) Die so erzeugten Haare und
Zähne fallen aus, so daß sie in den Afterbälgen lose liegen blei
ben, und in den von Schleimhäuten gebildeten Canälen verweilen
oder ausgestoßen werden. So bemerkte Cruveilhier (Nr. 666.
II. p. 177) einen Abgang von Haaren durch den After; eben so
hat man sich überzeugt, daß der Harn bei einem Bodensatze von
phosphorsaurem Kalke und phosphorsaurem Ammoniumtalke bis
weilen Haare mit sich führt, die feiner als andere, aschgrau oder
verschiedentlich gefärbt und eine Linie bis anderthalb Zoll lang sind,
wie auch dergleichen Haare in Blasensteinen gefunden worden sind
(Nr. 216. VI. p. 299. Nr. 361. II. S. 584. Nr. 630. p.
40). — E) Durch Zubildung entstandene seröse Blasen können