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Vierzehnties Buch.
sern, bei Entzündungen aber roth erscheinen und sich sonst auch durch
Injection sichtbar machen lassen. Nach der Abbildung, welche
Bleuland (Nr. 672. I. tab. 5) davon gegeben hat, verlaufen
sie im Ganzen genommen ziemlich geräde und spalten sich ohne
bedeutende Abnahme ihres Durchmessers in divergirende Zweige,
welche durch ihre Anastomosen ein Netz mit mehr oder weniger
rhomboidalen Maschen bilden. Berres (Nr. 337. XIV. S. 125,
schildert sie als wellenförmig in die Länge verlaufende Gefäße, die
durch äußerst feine, ebenfalls geschlängelte Zweige zu einem Netz
sich verbinden, welches er, als eine eigene Form der Gefäßverbrei
tung, das geschlängelte Arteriennetz nennt; er fand den Durchmes
ser der Gefäße eines solchen Netzes am Seitenadergeflechte eines
Kindes 0,0024 bis 0,0216 Linien (Wiener Maaß). 1) Die
Blätter und Fäden des Zellgewebes scheinen aber bloß aus einer
homogenen Masse zu bestehen; wenigstens sind die mechanischen
Elemente desselben, die man bei mikroskopischer Untersuchung ge
funden haben will, sehr zweideutig. Nach Heusinger (Nr. 596.
S. 125) besteht es aus lauter rundlichen Körperchen, die viel
größer als Blutkörner sind; Weber (Nr. 569. I. S. 164,
hingegen fand bloß einzelne, zerstreute Kügelchen, die aber kleiner
als Blutkörner waren und vielleicht dem am Zellgewebe haftenden
Serum angehörten; nach Krause (Nr. 597. 1. S. 13) besteht
es aus glätten, durchsichtigen, geschlängelten, einander durchkreu
zenden Fasern von 0,00028 bis 0,00083 Linien und unregel
mäßigen, theils einzeln zwischen den Fasern, theils neben einänder
liegenden, fast zusammenfließenden Klümpchen von 0,00058 bis
0,00384 Linien im Durchmesser. g) Es trocknet an der Luft
schnell aus, schrumpft dabei zusammen, wird aber nicht gelb wie
sehniges Gewebe, sondern bleibt durchsichtig, oder, wenn es in
mehrern Schichten über einander liegt, weiß und einer serösen
Membran ähnlich; in der Hitze getrocknet, wird es spröde und
zerbrechlich. Es hat adhäsive Verwandtschaft zum Wasser und
zieht dasselbe aus der Luft an sich. In kaltem Wasser ist es
ganz oder doch größtentheils unlöslich; bleibt es lange darin, so
bläht es sich auf, schwillt an, geht in saure Gährung und fault
spät, wobei es weniger Ammonium als andere thierische Theile