Voin den Gebilden.
253
Auflösung von Gummi in 40 Theilen Wasser, weshalb er auch nicht
so leicht gefriert als Wasser, die ihm beigemengte Luft nicht so leicht fah
ren läßt und daher beim Schütteln, so wie beim Sieden stark schäumt.
Diese Consistenz verdankt er vorzüglich dem beigemengten Schleime,
welcher in der Ruhe einen flockigen Bodensatz bildet und auch
durch Filtriren geschieden werden kann, denn hierauf ist die Flüs
sigkeit ganz klar, meist etwas gelblich und nicht mehr fadenziehend.
Dieser Schleim rührt nicht von den Schleimgruben der Mund
höhle allein her, denn Mitscherlich (a. a. O. S. 508 fg.)
fand, daß auch der aus der Parotidenfistel abfließende Speichel in
der Ruhe Schleim, aber höchstens 0,0007 absetzte und selbst nach
dem Filtriren welchen langsam ausschied, so daß der Schleimstoff
in der Drüse, sey es nun, wie Mitscherlich vermuthet, im Aus
führungsgange, d. h. im Stamme der Secretionscanäle, oder in
diesen selbst und ihren blinden Enden secernirt werden muß. Nach
Siebold (a. a. O. p. 44) geben die größern Speicheldrüsen ei
nen mehr hellen und dünnen, die kleinern hingegen einen mehr
trüben und zähen Speichel, so daß letztere in ihrem Erzeugnisse,
wie in ihrem Baue, sich den Schleimgruben näher anschließen.
Dem Schleimstoffe gehören wohl die unter dem Mikroskope sicht
baren, sehr durchsichtigen runden Klümpchen an, welche nach We
ber (Nr. 569. I. S. 164) nicht immer gleich zahlreich, von ver
schiedener Größe, meist größer als Blutkörner sind, bei mittlerer
Größe 0,004 bis 0,005 Linien im Durchmesser haben, bisweilen
im Centrum einen Fleck, wie einen Kern zeigen, in Wasser schnell
anschwellen und sich theilen, wobei sie oft das Ansehen von Maul
beeren annehmen.
— c) Montegre (Nr. 641. p. 28) fand
seinen eigenen Speichel immer neutral, den von andern Personen
aber bisweilen sauer; nach Tiedemann und Gmelin reagirte
er meist schwach alkalisch, oft neutral, bei Gesunden nie sauer;
nach Mitscherlich (a. a. O. S. 496) reagirte der in der
Mundhöhle gesammelte meist neutral, sehr oft schwach sauer, selte
ner alkalisch, der aus der Parotidenfistel fließende (ebd. S. 505)
gewöhnlich vollkommen sauer und während des Essens alkalisch.
Bei seinem Speichelflusse bemerkte L. v. Buch eine schwache saure
Reaction. Nach Schultz (Nr. 691. p. 56) ist er bei den mei¬