Full text: Fünfter Band (5)

Vierzehntes Buch. 
Reihe von Bildungen, bei welchen die aus dem Blute entwickelten 
Stoffe in den organischen Gliederbau, als das beharrliche Substrat 
des Lebens, eintreten; sie nehmen Stetigkeit und Selbstbegränzung 
an, und zwar eine organische, d. h. eine eigenthümliche Gestal 
tung, welche sich auf das Leben bezieht, und durch welche sie so 
wohl ihr Daseyn behaupten, als auch Werkzeuge des Lebens wer 
den, oder dem Vonstattengehen der Lebensthätigkeiten dienen. Dies 
nennen wir Nutrition, oder schicklicher organische Formation. 
Die andere Reihe begreift die Bildung derjenigen Substanzen, 
welche nicht organische Gestaltung gewinnen, sondern meist flüssig 
bleiben und, wenn sie fest werden, eine unorganische Form (von 
Klumpen oder Krystallen) annehmen, also auch nicht in den Glie 
derbau des Organismus einrücken; und diese Bildung bezeichnen 
wir als Secretion, oder lieber organische Deposition. Wenn 
wir nun die Bildungsproducte Gebilde im weiteren Sinne des 
Wortes nennen dürfen, so sind diese theils organisirte Gebilde, 
oder Gebilde schlechthin, theils unorganisirte Gebilde oder Secre 
tionsproducte, Secrete. d) Während die Nutrition ihr Product 
zwar aus dem Blute an die Peripherie seines Bereiches absetzt 
aber es dem Organismus einverleibt, führt die Secretion die arte 
rielle centrifugale Thätigkeit weiter durch, bis zum Absatze nach 
außen, und erscheint somit als die höhere Form der Zersetzung. 
So stehen denn beide Bildungen einander gegenüber, wie Ingestion 
und Egestion, Anziehung und Abstoßung; aber diese Verschieden 
heit ist nur eine relative. In der Secretion ist die Ausstoßung 
bloß überwiegend, nicht allein herrschend, denn manche der secernir 
ten Flüssigkeiten werden so von dem organischen Gewebe einge 
schlossen, daß sie gewissermaaßen als integrirende Theile desselben 
dem Vonstattengehen der Lebensthätigkeiten dienen und dann von 
Neuem in das Blut übergehen, so wie auch andere, welche aus 
geleert werden, zuvor auf ähnliche Weise wirken und einen Theil 
ihrer Substanz an das Blut zurück geben. Und so ist hinwie 
derum die Nutrition nicht nur überall eine Befreiung des Blutes 
vom Übermaaße an organisirbarer Materie, sondern auch häufig 
ein Absatz von Auswurfstoffen, welche, von der organisirbaren Sub 
stanz mit fortgerissen, in die organische Form eingehen, so daß
	        
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