Von den Gebilden.
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Amphibien, wo jene Organe in seröse Blasen eingehüllt sind.
Das Verdauungsorgan wird bei Actinien durch eine Menge Blät
ter an die Rumpfwand geheftet, und bei den Echinodermen nimmt
dieses Bindemittel schon den Charakter einer serösen Membran an,
die namentlich bei den Seeigeln die Rumpfwand auskleidet und
als Gekröse sich einstülpt, um den Darmcanal zu überziehen. Bei
den Gliederthieren fehlt eine solche seröse Auskleidung der Rumpf
höhle, und die Verdauungsorgane bleiben entweder frei, wie bei
den Insecten, oder werden durch Fäden oder Blätter an der Rumpf
wand befestigt, wie bei Anneliden und Crustaceen. Eine seröse
Bekleidung der Rumpfwände fehlt bei den niedern Mollusken und
erscheint erst bei den Gasteropoden und Cephalopoden, jedoch ohne
Gekröse. Bei den Fischen findet zum Theil dasselbe Verhältniß
Statt wie bei den höhern Mollusken, und wenn auch ein Ge
kröse bei ihnen vorkommt, (so bleibt es doch meist unvollständig,
und ein Theil des Darmcanals bloß von Zellgewebe eingehüllt.
Bei den Amphibien und Vögeln ist das Gekröse bleibender und
vollständiger; aber die seröse Bekleidung der Rumpfwände ist erst
bei den Mammalien in Bauchfell und Brustfell vollständig geschie
den. —
Ein Herzbeutel kommt unter den wirbellosen Thieren
nur den Gasteropoden und Cephalopoden, den Wirbelthieren aber
ohne Ausnahme zu.
Seröse Sinnesblasen erscheinen in der
Reihe der wirbellosen Thiere ebenfalls bei den höhern Mollusken,
aber auch bei Crustaceen, während die Spinnwebenhaut nur bei
den Cephalopoden und auch hier nur angedeutet, und selbst bei den
Fischen noch nicht ganz deutlich entwickelt ist. — Synovialblasen
sind nur den Wirbelthieren eigen, und die Scheidenhaut kommt
als eigene Membran nur bei denjenigen Säugethieren vor, wo die
Hoden für immer außerhalb der Unterleibshöhle liegen.
§. 801. Die geschlossene Zelle wird durch Streckung in die
Länge zur Röhre umgestaltet, wo die Flüssigkeit mehr eine allge
meine Beziehung zum Organismus gewinnt und demnach von ei
ner Stelle zur andern gehen muß. Solche longitudinale Räume
fehlen bei den meisten Akotyledonen, da bei ihnen die Dimension
der Länge entweder gar nicht, oder doch nicht in Verbindung mit
der der Breite (in nebeneinandergelagerten Zellen) vorherrschend ge¬