Full text: Dritter Band (3)

Vonider Gieburt. 
17 
(Nr. 337. VI. 3tes Stück S. 55) beobachteten, in welchen Fällen 
ein Blasenschnitt zu Hülfe genommen werden mußte. — 1) In 
vielen Fällen behält die Mutter den Embryo bei sich und erreicht 
dabei ein hohes Alter, wie man denn Fälle beobachtet hat, wo der 
Embryo vierzig Jahre im Fruchthälter (Nr. 142. III. S. 518) 
und etliche und funfzig außerhalb desselben (Nr. 143. II. S. 171) 
bei der lebenden Mutter blieb. Auch kann diese dabei von Neuem 
befruchtet werden und entweder eine zweite Schwangerschaft außer 
halb des Fruchthälters erleiden (ebd. S. 175), oder auf dem nor 
malen Wege mehrere Kinder gebären, wie z. B. Middleton 
(Nr. 172. Stück 484 p. 617) und Osiander (Nr. 145) beobach 
teten. Man findet dergleichen Embryonen, die eine lange Reihe 
von Jahren hindurch in Mutterleibe geblieben sind, von aller Fäul 
niß frei, und Meckel (Nr. 143. II. S. 171) schreibt ihnen ein 
latentes Leben zu. Ein solches dürfte aber schwerlich so lange 
dauern und unter solchen Verhältnissen sich behaupten können. 
Man findet nämlich den Embryo blutleer, ausgetrocknet, oft steif 
und unbeweglich, und nur das Gehirn noch schmierig oder salben 
artig. Wir dürfen nicht zweifeln, daß das Leben hier eine Zeit 
lang auf ein Minimum beschränkt (c) oder latent gewesen und all 
mählig erloschen ist; daß hierauf die fortdauernde Einwirkung des 
mütterlichen Lebens die Aufsaugung und Umbildung der zersetzbaren 
und flüssigen Stoffe bewirkt hat, wobei eben so wenig, als an den 
Nahrungsmitteln, so lange sie unter der lebendigen Einwirkung der 
Verdauungsorgane stehen, eine Fäulniß eintreten konnte; daß endlich 
der so ausgesogene und von seinen zur Entmischung geneigten Stoffen 
befreite Leichnam für immer gegen die Fäulniß gesichert ist. 
k) Oftmals sichert sich auch der mütterliche Organismus gegen die 
nachtheilige Einwirkung des Embryo dadurch, daß er ihn, nachdem 
er seine Säfte ausgesogen hat, mit einer isolitenden Hülle überzieht. 
Eine  lederartige Hülle vum den ausgetröckneten Embryo nach acht 
jähriger Bauchschwängerschaft fand Buchner (Nr. 142. III. S. 531); 
einen gelblichen Überzug bemerkte Petit (ebd. S. 549) nach drei 
jähriger Schwangerschaft im Eierstocke. Späterhin wird diese Hülle 
knorpelig, knöchern und steinartig, was eine Analogie von der Bil 
dung der Kalkschale bei Eierlegern darstellts Eine solche knöcherne 
III.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer