234
Siebentes Buch.
auch verschwinden gegen Ende des Zeitraumes, wo er sich mehr
entfaltet, die Runzeln an seiner inneren Fläche. — b) Was die
Verknöcherung betrifft, so verwachsen die beiden Knochenkerne,
welche den Körper des zweiten Halswirbels darstellen, im dritten
Jahre, so daß der obere als Zahnfortsatz besteht; im ersten Hals
wirbel verwachsen die beiden Seitentheile vorne in der Mittellinie
noch später; die Körper der drei untersten Beckenwirbel fangen im
dritten Jahre an unter einander zu verwachsen, die des zweiten im
vierten, die des obersten im fünften bis sechsten Jahre; in den
Schwanzwirbeln schreitet die Verknöcherung vom ersten auf den
zweiten fort. Die Bogen verwachsen mit den Körpern im dritten
Jahre an den sechs unteren Halswirbeln; im fünften Jahre an dem
zweiten Halswirbel, den acht unteren Brustwirbeln und den vier
unteren Beckenwirbeln; im sechsten Jahre an dem ersten Halswir
bel, den vier oberen Brustwirbeln, den Bauchwirbeln und dem
obersten Beckenwirbel. Unter sich verschmelzen die Bogenhälften
gegen Ende des dritten Jahres an den zwei obersten Halswirbeln
und an den Bauchwirbeln; die Dornfortsätze bilden sich in der
Folge, in welcher die Bogenhälften verschmolzen sind, aus, so daß
man sie von außen fühlen kann. Die vorderen Querfortsätze oder
Halsrippen verwachsen im dritten bis sechsten Jahre mit den eigent
lichen Querfortsätzen der Halswirbel. Übrigens wird die Wirbel
säule allmählig gebogen, indem die vom unteren zum oberen Theile
des Halses oder von der Brust gegen den Kopf gehenden Streckmus
keln die Halswirbel nach vorne drängen, und die vom Becken zum
Rücken aufsteigenden die Bauchwirbel vortreiben. c) Der Schädel
ist in diesem Lebensalter noch ohne Diploe, und seine Vorragungen
entwickeln sich nur wenig. Dagegen schließt er sich, indem im
zweiten Jahre die große Fontanelle verwächst und im dritten Jahre
Zacken an den Knochenrändern oder Nähte sich bilden, welche an
fangs nur einfach und locker verbunden sind, bis zum fünften Jahre
aber sich vervielfältigt haben und tiefer in einander greifen. Im
Keilbeine entsteht die Höhle, welche aber noch klein bleibt. An den
Schläfebeinen bildet sich der knöcherne Hörgang, namentlich an sei
ner unteren Wand, fortschreitend aus, so daß denn auch das äußere
Hörloch nicht mehr so schräge, sondern senkrecht zu stehen kommt;