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Vom unreifen Lebensalter.
ein langes, weiches, gelblich-graues Nesthaar und geht erst, wenn
er dieses abgeworfen hat, in das Wasser. — B) Den Untersuchungen
von Edwards verdanken wir die nähere Kenntniß vom Zustande
der Wärmeerzeugung. Nach seinen Beobachtungen ist diese un
mittelbar nach der Geburt oder Enthüllung immer unvollkommener
als späterhin. d) Nackte Vögel und blindgeborene Säugethiere
haben noch keine eigene Wärme, sondern werden nur von der Mut
ter erwärmt (Nr. 413. p. 238). Unter ihr haben sie ziemlich
gleiche Temperatur mit derselben; wurden junge Sperlinge von ihr
getrennt, so sank ihre Wärmegrad bei 17? Temperatur der Luft
binnen einer Stunde von 36° auf 19?, bei einer Temperatur
von 22 aber auf 23? (ebd. p. 138); bei neugeborenen Hunden
und Katzen, welche von der Mutter genommen wurden, binnen drei
oder vier Stunden bis auf wenige Grade über der Temperatur der
Luft von 10 bis 20 °, auch wenn sie dabei Nahrung bekamen;
bei Kaninchen erfolgte dies wegen ihrer nackten Haut noch früher
(ebd. p. 133 sq.). Die Hautbedeckung ist aber nicht das Ursach
liche, denn die Kaninchen erkalteten, wenn sie bedeckt waren, eben
so früh (ebd. p. 135); eben so junge Sperlinge, die in Federn
gesteckt waren, während alte Sperlinge, denen die Federn ausgerupft
waren, ihren Wärmegrad behaupteten (ebd. p. 140). Auch kam
es nicht auf die Größe an, denn junge Sperber erkalteten eben so
wie Sperlinge. — Bei dem leichten Erkalten haben nun diese
Thiere jetzt die Fähigkeit, ihr Leben auch beim Froste länger zu
behaupten, weil dasselbe überhaupt leichter im latenten Zustande,
wie es im Fruchthalter war, sich erhält, und so können sie denn,
wenn die Mutter eine Zeit lang von ihnen gegangen ist, um sich
Nahrung zu suchen, erstarren und bei ihrer Rückkunft bald sich er
holen: eine neugeborene Katze war, nachdem sie zwei Stunden in
einer Lufttemperatur von 10.° gehalten worden war, erstarrt, lebte
aber, als man sie erst nach neun Stunden erwärmte, bald wieder
völlig auf. — So wie die Thiere etwas älter werden, nimmt
ihre Wärmeerzeugung und somit ihre Kraft, der Kälte zu wider
stehen, zu, aber die Fähigkeit, nach der Erstarrung wieder belebt
Endlich erlangen die
zu werden, ab (ebd. p. 238 bis 242).
nackt aus dem Eie gekommenen Vögel nach drei bis vier Wochen,