Full text: Dritter Band (3)

Vom unreifen Lebensalter. 
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Felsen, die Fischotter in Felsenspalten oder unter Baumwurzeln, 
das Wiesel in einem hohlen Baume oder leeren Maulwurfsloche, 
der Siebenschläfer in einer Erdhöhle, der Gartenschläfer auf Bäu 
men im Neste eines Eichhörnchens oder Vogels, welches er leer ge 
funden, oder woraus er den Inhaber vertrieben hat. 7) Andere 
begeben sich an Stellen, wo sie so leicht nicht gestört werden kön 
nen: die Löwin sucht zum Gebären unzugängliche, einsame Orte 
auf, der Hirsch die verborgenste Gegend des Waldes, das Elenn 
wilde, bruchige Gegenden, das Reh eine düstere, einsame Stelle in 
dichtem Gebüsche oder hohem Grase, das Schwein, der Vielfraß, 
der Wolf ein undurchdringliches Dickicht, der Esel einen dunkelen, 
verborgenen Ort, der Hase eine flache Grube unter Laub oder langem 
Grase, die Fledermaus Mauerritzen, die Maus irgend einen Winkel, 
der Iltis Holzhaufen u. s. w. d) Andere graben zum Gebären 
eigene Höhlen als Nester: der Maulwurf wirft mehrere Hügel auf 
und legt unter dem größten sein Nest an, rings um mit Gängen 
versehen, die sich zunächst senkrecht tief in die Erde erstrecken und 
ihm zum Aus- und Eingehen dienen, wenn er Nahrung holt; der 
Fuchs wirft seine Jungen in der Kammer eines zu diesem Zwecke 
fast jedesmahl neu gegrabenen tiefen Baues; die wilden Hunde in 
Paraguay graben sich zu diesem Zwecke eigenen Höhle mit engem 
Eingange und schlangenförmigen Krümmungen (Nr. 443. VI. S. 251). 
s) Haselmaus und Eichhörnchen bauen sich Nester auf Bäumen; 
jene nimmt Laub dazu, wickelt Grashalme um und läßt nur eine 
enge Öffnung; dieses flechtet Reisig, Laub und Moos zusammen 
und baut über dem engen Eingange ein kegelförmiges Dach zum 
— c) Bei mehreren Thieren sucht das 
Schutze gegen den Regen. 
Weibchen seine Jungen vorzüglich gegen das Männchen zu sichern: 
das weibliche Rennthier kämpft vor dem Gebären mit dem Männ 
chen und sucht es fortzutreiben; die Bärin und Wölfin verschanzt 
ihre Höhle gegen das Männchen, das Kaninchen gräbt dazu einen 
neuen Bau, und das Frettchen treibt in den ersten Tagen nach dem 
Gebären das Männchen von seinem Lager; so läßt auch der weib 
liche Jaguar das Männchen nicht eher zu seinem Gebärlager kom 
men, bis die Jungen fertig laufen können, und dieses schleicht unter 
dessen in der Ferne um das Lager herum, trägt auch einen Theil 
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