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Vom Eie.
überzuge, welcher der unteren Blattfläche entspricht; dem Sarko
karpium oder Mesokarpium (nach Decandolle), als der er
nährenden und Ernährung vermittelnden Nestmasse, welche eine Mit
telschicht von Zellgewebe und Gefäßen, die aus dem Fruchtstiele
kommen und zum Theil an das Ei gehen, darstellt und der Mittel
schicht der Blätter (Mesophyllum) analog ist; und dem Endo
karpium, als der inneren schützenden Nesthaut, oder der inneren,
die die Höhle auskleidenden Membran, welche bald von der Consistenz
der Epidermis, bald mehr trocken, starr und pergamentartig, bald
fest und steinartig verdichtet ist, und die obere Blattfläche darstellt.
Das Mesokarpium bildet nach innen, wo das Samenkorn aufsitzt,
einen Vorsprung, der oft eine in der Mitte stehende Säule dar
stellt: den Samenträger (placenta nach Gärtner, tropho
e spermium nach Richard, sporophorus nach Link). Aus diesem
Gebilde treten die Gefäße entweder unmittelbar, oder als ein abge
sondertes fadenförmiges Bündel, der Samenfuß (Nabelstrang,
funiculus umbilicalis, podospermium nach Richard, funiculus
seminalis nach Link) durch das Endokarpium und die äußere
Samenhaut hindurch zur inneren Samenhaut, so daß dadurch eine
organische Verbindung der Mutterpflanze mit dem Eie gegeben und
Letzterem Nahrung zugeführt wird. Bei einigen Pflanzen breitet
sich die zellige Rindensubstanz des Samenfußes schon in einiger
Entfernung vom Eie aus und bildet eine unvollständige Hülle
(arillus) desselben. Bisweilen ist das Samengehäuse mit der äu
ßeren Samenhaut so verschmolzen, daß das Ei nackt zu seyn scheint
(Gymnospermien); wo es deutlich sich unterscheiden läßt (bei An
giospermien) ist es bald dick, saftig und fleischig, bald dünn, trocken
und schalenartig. Bald enthält es ein Ei, bald mehrere; im letz
teren Falle bildet das Endokarpium bald eine gemeinschaftliche Höhle,
bald einzelne Abtheilungen und Fächer, welche bald völlig geschlossen
sind, bald sich in einander öffnen und die Spuren einzelner zusam
men gefalteter oder mehrerer verwachsener Blätter darstellen.) b)
Die Keimsäcke, welche bei den Infusorien Polypen, Entozoen und
Acephalen vorkommen (§. 35.), zeigen hin und wieder manche
Uhnlichkeit mit einem Samengehäuse: so hat der Keimsack der Cam
panularia dichotoma zehn Fächer, oder schließt so viel durchsichtige