Vom Zeugen.
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würdigung und Verwilderung meist eine rauhe Stimme, leiden an
chronischen Entzündungen und Geschwüren an den Zeugungstheilen,
und sterben meist im dreißigsten Jahre an der Lungensucht; je frü
her sie zum Handwerke gekommen sind, desto verderblicher ist es für
sie (Nr. 171. XLV. S. 491.). So zeigt sich auch die in einer
kurzen Zeit häufig wiederholte Begattung, die völlig thierisch ist, von
den gefährlichsten Folgen: man hat Fälle, wo bei Männern durch
die Ausschweifungen einer Nacht Priapismus ohne Ergießung, oder
blutige Ejaculation, oder Starrkrampf, oder Verbleichen der Haare,
oder der Tod erfolgte (ebd. IV. S. 176. fg.), oder wo Buhldir
nen unter der thierischen Lust selbst erlagen, oder nach der Begat
tung mit 20 Männern am folgenden Tage an einem Blutflusse
starben (ebd. XIV. S. 539.). c) Das Leben der Individuen in
seinen niedern Formen wird durch die Zeugung verkürzt; da es
don noch keine wahre innere Individualität gewonnen hat, so wird es
nuo durch die höhere Macht der Gattung, als ein ihm fremdes, er
ünd drückt; und da es auf nichts, als auf Bildung ausgeht, so erreicht
es mit der höchsten Bildung im Zeugen sein Ziel und sein Ende.
. Die Kryptogamen, bei welchen Spuren der Geschlechtlichkeit sich
dioz zeigen, z. B. die Laubmoose mit Scheinantheren sind die vergäng
chil lichsten; die samentragenden Individuen sind viel zarter und schwäch
chil licher, als die unfruchtbaren, z. B. die früchtbaren Wedel von
Akrostichum sind schmal, zart und glattrandig, während die unfrucht
n baren breitere Blätter und gesägte Ränder haben; die unfruchtbaren
Wedel von Onoclea struthiopteris werden 3 Mal so groß, und
lio viel vollkommener entwickelt, als die fruchtbaren (Nr. 3. S. 25.
o fgg.). Einjährige phanerogamische Gewächse des Südens werden im
Norden bisweilen mehrjährig, indem sich ihre Blüthe später und
en unvollkommener ausbildet. Die geschlechtslosen Aphiden und Ento
fon mostraceen leben mehrere Wochen oder Monate; die, welche sich be
gatten, sterben schon nach einigen Tagen oder Wochen, namentlich
sicdie männlichen (§. 188. 208.). Die meisten Insecten sterben vor
mdem Eintritte des Winters, nachdem sie sich begattet und geboren
Anellhaben; Spätlinge, z. B. Schmetterlinge, die spät im Herbste aus
wader Puppe sich entwickelt haben, überwintern häufig in mildem
til Klima, wenn sie sich nicht begatten können. Nur dem Leben der