Full text: Erster Band (1)

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Zweites Buch 
burt, Einsaat, fernere Entwickelung und endlich Enthüllung; bei 
einem Theile der Amphibien und Fische beginnt der Hergang mit 
der Geburt, und schreitet dann zu Befruchtung, Einsaat, Entwicke 
lung und Enthüllung fort. Im Ganzen genommen, besteht also 
der Anfang des Hergangs entweder in Befruchtung oder in Geburt, 
— Bei 
und das Ende entweder in Geburt oder in Enthüllung. 
dem eigentlichen Zeugen, oder, insofern es geschlechtlich und daher 
auch bestimmter zu erkennen ist, bei dem Befruchten, unterscheiden 
wir die Triebfedern (§. 234) und die Handlung selbst (§. 264). 
§. 234. Die Triebfedern des Zeugens zerfallen in unmit 
telbare und mittelbare (§. 243). Die geschlechtliche Zeugung oder 
die Befruchtung wird dadurch vermittelt, daß Männliches und Weib 
liches mit einander in Berührung treten; die unmittelbare Trieb 
feder ist also die bewegende Kraft, welche die getrennten Momente 
des Zeugenden, seyen es nun bloß Zeugungsstoffe oder Zeugungsor 
gane und zeugende Individuen in gegenseitige Berührung bringt. 
Sie liegt entweder außerhalb (§. 235) oder innerhalb (§. 238) der 
zeugenden Organismen, und im ersten Falle entweder in der un 
organischen Welt (§. 236), oder in andern organischen Wesen 
(§. 237). 
§. 235. Die Pflanzennatur charakterisirt sich im Verhältniße zur 
Thierheit als das Ursprüngliche (§. 218), besonders durch zwei Mo 
mente. Erstlich ist hier die Individualität geringer, der Zusammen 
hang mit dem Erdganzen aber inniger. Es fehlt die durch das 
Nervensystem vermittelte Centralität, so wie die am Muskelsysteme 
hervortretende, freie Bewegungskraft; was aber dem Gewächse an 
Selbstthätigkeit und Freiheit abgeht, wird ihm durch die engere Ver 
knüpfung mit den übrigen Naturkörpern ersetzt; die verschiedensten 
Weltkräfte greifen in das Pflanzenleben ein, und füllen die Lücken 
in demselben aus; der Erdboden, in welchem die Pflanze wurzelt, 
bietet ihr den Nahrungsstoff dar, den sie nicht selbst sich suchen kann. 
Zweitens ihr Leben ist auf ein Endliches gerichtet, auf organisches 
Bilden beschränkt; da aber alles Leben auf ein Unendliches aus 
geht, so äußert es sich hier als ein Streben nach unbegränzter schran 
kenloser Bildung. Vermöge dieser überschwänklichen Bildungskraft 
wiederholt sich jedes Organ vielfältig und in unbestimmter Zahl
	        
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