Full text: Erster Band (1)

Vom Zeugtenden. 
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die größern gelb. Bei der Lachsforelle sitzen die letztern in zarten, 
von der Schleimhaut des Eierstocks gebildeten Säckchen, welche ge 
gen den Eierstock zu den Eiern dicht anliegen, über die abgewende 
ten Flächen aber lose sich wegziehen, so daß hier freie Räume blei 
ben; schneidet man hier die Schleimhaut durch, so fällt das Ei 
heraus, doch ist bisweilen der Sack mit dem Eie durch Fäden ver 
wachsen. Bei dem Schleimfische sitzt das Ei in einer festen zell 
gewebigen Membran, welche vom Eierstocke ausgeht, mit dünner 
Flüssigkeit gefüllt und von einer gefäßreichen Hülle überzogen ist; 
beide Membranen bilden zwischen dem Eie und dem Eierstocke einen 
langen Stiel (Nr. 168. II. S. 178. fg.). Auch bei mehrern an 
dern Fischen bilden sich dergleichen mit Gefäßen versehene Stiele, 
wenn die wachsenden Eier die Schleimhaut des Eierstocks zu einer 
großen Zelle ausdehnen und von der Wandung abziehen. f) Bei 
Fröschen hat das Ei nach Fontana (Nr. 184. II. S. 476) eine 
äußere, feste, undurchsichtige, eine mittlere, zarte, durchsichtige, und 
eine innere Membran; nach Prevost und Dumas (Nr. 190. 
II. S. 104) aber nur zwei Membranen. Es ist anfangs hellgelb, 
wird hernach braun, und besteht zur Legezeit aus einer gelben und 
einer hellbraunen Halbkugel; im Mittelpuncte der letztern ist ein 
gelber Fleck (die sogenannte Narbe) und in dessen Mitte ein undurch 
sichtiger Punct, wo die beiden Membranen fehlen und der Dotter 
bloß liegt. — Bei den Urodelen sind die Eier anfangs durchsichtig 
dann weißlich; jede Zelle ist anfangs etwas geräumiger, als das 
Ei, welches in ihr liegt, und wird erst, wenn dieses größer wird, 
ganz ausgefüllt, und ragt dann in die gemeinschaftliche Höhle her 
ein (Nr. 168. I. S. 28), weshalb es denn auch wahrscheinlich ist, 
daß die Zellen nicht durch eine mechanische, ausdehnende Wirkung 
der Eier entstehen, sondern vielmehr durch innere Uebereinstimmung 
gleichzeitig mit ihnen sich bilden. Wir dürfen vermuthen, daß zwi 
schen den Membranen eine Lücke oder Zelle gleichzeitig mit Ergie 
ßung einer Flüssigkeit entsteht und aus Letzterer das Ei sich bildet. 
§. 65. Bei den Sauriern, Cheloniern, Ophidiern und Vögeln 
schreitet die weibliche, von der Befruchtung unabhängige, im Eier 
stocke vor sich gehende Bildung nicht bis zur Erzeugung einer wirk 
lichen Fruchthülle, sondern nur bis zu der eines Fruchtstoffes fort.
	        
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